In den USA läuft „X“ bereits ab diesem Wochenende in den Kinos und feierte gerade vorab seine Festival-Premiere, sodass nun die ersten Kritiken erschienen sind. Und in denen kommt „X“ durch die Reihe hervorragend weg. Bei der Sammel-Plattform RottenTomatoes werden so bisher ausschließlich positive Kritiken registriert, sodass „X“ dort aktuell ein Rating von 100% hat. Auch wenn mit der Zeit sicher die eine oder andere negative Kritik erscheinen wird, ist das gerade für einen Horrorfilm eine Hausmarke.
Und vor allem dürften Horror-Fans begeistern, was in den Kritiken steht. Schon der Trailer weckte Erinnerungen an den 70er-Jahre-Terror-Klassiker „Texas Chainsaw Massacre“ und auch in den Kritiken fällt der zuletzt mit einem Netflix-Sequel fortgesetzte Titel oft. Gelobt werden daneben unter anderem auch die starken Figuren, der Cast, der gut gesetzte Humor in dieser Hommage an das Filmemachen und das gute alte Horrorkino und natürlich – ganz wichtig für das Genre – die Schockmomente. Ach ja: Mehr Sex als im Vorbild gibt es auch, das liegt schon an der Handlung.
Horror beim Porno-Dreh: Das ist "X"
In „X“ will im Jahr 1979 ein Filmteam um Schauspieler Jackson Hole (Scott Mescudi), die Strip-Tänzerinnen Maxine (Mia Goth) und Bobby-Lynne (Brittany Snow) sowie Regisseur R.J. (Owen Campbell) und dessen für den Sound zuständige Freundin Lorraine (Jenna Ortega) einen Porno drehen – und mietet sich dabei in ein Farmhaus eines alten, scheinbar nichts vom wahren Treiben ihre Gästeschar ahnenden Ehepaares (Stephen Ure und erneut Mia Goth) ein. Doch bald bricht hier die Hölle los...
Wer nun genauso neugierig wie wir auf „X“ ist, für den haben wir grandiose Nachrichten. Denn schon bald könnt ihr Ti Wests neuen Film auch hierzulande auf der großen Leinwand sehen.
"X": Erst Fantasy Filmfest Nights, dann regulär im Kino
Denn „X“ eröffnet in Deutschland die Fantasy Filmfest Nights. Ab dem 31. März 2022 finden diese wieder in sieben deutschen Städten an jeweils einem Wochenende statt. Und zur Eröffnung gibt es am 31. März in Frankfurt, Hamburg, Köln, München und am 7. April in Berlin, Nürnberg und Stuttgart eben „X“ zu sehen.
Wer „X“ dort verpasst, für den haben wir gute Nachrichten. Denn nur rund einen Monat später kommt Ti Wests Horrorfilm auch ganz regulär in die deutschen Kinos: „X“ startet am 5. Mai 2022 in Deutschland.
Nach "X" ist vor noch mehr "X"
Parallel zur US-Premiere von „X“ machte Regisseur Ti West übrigens eine Enthüllung: Leise, still und heimlich hat er bereits ein Prequel abgedreht. „X“ wird also zum Franchise. Mit dem mehrere Jahrzehnte vor der Handlung des ersten Films spielenden Prequel wird die Vorgeschichte einer Figur erläutert und so eine neue fiese Horror-Gestalt weiter ausgebaut, die vielleicht ja ähnlich wie Leatherface im Vorbild „Texas Chainsaw Massacre“ noch viel mehr Auftritte haben wird.
Dass Ti West ein Prequel zu „X“ mit der Option auf weitere Filme und den Aufbau eines kleinen Franchise machen durfte, ist in vieler Hinsicht bemerkenswert – nicht nur aufgrund des Vertrauens gegenüber dem Filmemacher schon vor Vorführung des ersten Films.
Es ist nämlich ein erstes Mal für Studio A24, dabei ist das Studio eigentlich gerade der Gegenentwurf zur aktuellen Franchise-Kultur, bei der es vor allem um den Aufbau von Reihen geht. A24 gilt vielmehr als Synonym nicht nur für herausragende Qualität, sondern auch für die Umsetzung origineller, jedes Mal frischer Stoffe. So entstanden in den vergangenen Jahren zahlreiche einzigartige Filme wie der schon eingangs genannte „Hereditary“ aber auch „Swiss Army Man“, „A Ghost Story“, „Der Leuchtturm“, „The Green Knight“, „Under The Silver Lake“, „The Lobster“ oder der kommende Multiversum-Wahnsinn „Everything Everywhere All At Once“, der gerade auch eine begeistert aufgenommene Weltpremiere feierte.
Marvels "Doctor Strange 2" muss sich daran messen: Die Kritiken zum Multiversum-Abenteuer "Everything Everywhere All At Once" sind daMit „The Souvenir: Part II“ hat man bislang ein einziges Mal ein Sequel gemacht. Nun gibt es das allererste Mal ein Prequel. Dass man bei „X“ nun gleich ein solches mitfinanziert hat, dürfte wohl auch zeigen, wie originell man die Idee findet – und dass womöglich beide „X“Filme auch sehr unterschiedlich sind.