Im spanischen Original heißt die Filmindustrie-Satire von Mariano Cohn und Gastón Duprat „Competencia Oficial“ (auf Deutsch: „Offizieller Wettbewerb“) – und damit gingen die Meta-Spielereien auch schon los: Schließlich feierte der Film seine Weltpremiere im September 2021 dann tatsächlich im offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig (wo Penélope Cruz dann auch mit dem Preis für die Beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde, allerdings für ihren zweiten Wettbewerbsfilm „Parallele Mütter“ von Pedro Almodóvar).
Der deutsche Verleih Studiocanal hebt die Meta-Spielerei nun aber auf das nächste Level – und kündigt in der Pressemitteilung vollmundig an:
Filmfans aufgepasst: DER BESTE FILM ALLER ZEITEN kommt am 14. Juli 2022 ins Kino
Das muss man sich ja tatsächlich erst mal trauen, seinen Film wirklich „Der beste Film aller Zeiten“ zu nennen – ein Titel, der in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich nur zwischen „Citizen Kane“ von Orson Welles und „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ von Alfred Hitchcock hin und her geschoben wurde…
Die 100 besten Filme aller Zeiten: Die ultimative FILMSTARTS-ListeAber worum geht es in „Der beste Film aller Zeiten“ eigentlich? Der Milliardär Humberto Suárez (José Luis Gómez) schenkt sich zu seinem 80. Geburtstag selbst einen Film – als Produzent eines Meisterwerks will er unsterblich werden. Also kauft er sich die Rechte an einem mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Buch, das er selbst nie gelesen hat – und sichert sich dazu noch die Dienste der als eigenwillig, aber genial geltenden Regisseurin Lola Cuevas (Penélope Cruz, „Volver“).
Endgültig den Erfolg sichern sollen zwei sehr unterschiedliche Männer in den Hauptrollen: Ivan (Oscar Martínez, „Der Nobelpreisträger“) ist ein wahrer Theater-Titan, der Leinwand-Spektakel als banal ablehnt, während Felix (Antonio Banderas, „Leid und Herrlichkeit“) sich mit genau solchen Blockbustern seinen Status als einer der größten Kinostars des Planeten erarbeitet hat. Wenig überraschend knallt es schon bei den ersten Proben ganz gewaltig…
Nicht der beste Film aller Zeiten
Wir haben „Der beste Film aller Zeiten“ bereits auf dem Filmfestival in Venedig gesehen – dort hat uns die Satire über zwei Stunden hinweg zwar ordentlich unterhalten, aber trotzdem nicht restlos überzeugt. Vor allem die drei Stars in den Hauptrollen gehen zwar mit viel Freude an der Selbstdekonstruktion an die Sache heran – aber am Ende zünden für die Spielzeit von 114 Minuten doch zu wenige Gags, um als Satire über das Filmemachen an Vorbilder wie „The Player“, „Living In Oblivion“ oder „Es lebe Hollywood“ heranzureichen.
Unser Fazit: Die pechschwarze Satire über die Eitelkeiten des Filmemachens hat zwar einen großartigen Cast, aber für fast zwei Stunden zu wenige gelungene Gags zu bieten.
Der beste Film aller Zeiten