Mein Konto
    "Squid Game"-Macher enthüllt alternatives Ende – so hätte das Staffel 2 des Netflix-Hits verändert
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Film- und Serien-Fan mit Leib und Seele. Immer, wenn im Kinosaal das Licht ausgeht oder der Vorspann einer starken Serie beginnt, kommt die Gänsehaut.

    Fans können aufatmen, die zweite Staffel von „Squid Game“ auf Netflix ist bestätigt. Wie es weitergehen wird, wissen wir noch nicht. Aber nun hat Serienschöpfer Hwang Dong-hyuk verraten, dass wir in Staffel 1 beinahe ein anderes Ende gesehen hätten…

    Netflix

    Filme- und Serienmacher Hwang Dong-hyuk ist aktuell ein sehr gefragter Mann. Interviews mit ihm sind heiß begehrt, die Präsenz seiner Hit-Serie „Squid Game“ in den Medien und der Zuspruch durch die Fans gehen nicht spurlos an ihm vorbei. Als er erst vor wenigen Tagen gegenüber der Associated Press enthüllte, dass er Staffel 2 von „Squid Game“ machen werde, erklärte er auch, dass es sich so anfühle, als ließe man ihm kaum eine Wahl.

    Entertainment Weekly führte jüngst ebenfalls eines der unzähligen Interviews mit dem Mann, der Netflix den bis dato größten Hit bescherte. Und darin eröffnete Hwang Dong-hyuk, dass man bei Staffel 1 von „Squid Game“ zwischen zwei verschiedenen Enden geschwankt habe.

    Achtung, es folgen Spoiler zu „Squid Game“!

    Wer die neun Folgen der ersten Staffel bis zum Ende geschaut hat, der oder die weiß, dass Hauptfigur Gi-hun (Lee Jung-jae) kurz vor dem Einsteigen ins Flugzeug nach Los Angeles mit einem unbekannten Drahtzieher hinter den Todesspielen telefoniert – und ihm den Kampf ansagt. In letzter Sekunde entscheidet er sich, das Flugzeug doch nicht zu besteigen und in Korea zu bleiben, um mit den Spielen und der Organisation dahinter ein für alle Mal aufzuräumen.

    Alternatives Ende: Gi-hun steigt ins Flugzeug

    Doch beinahe hätte sich Gi-hun anders entschieden, so Hwang Dong-hyuk: „Wir haben zwischen zwei verschiedenen Szenarien für das Ende geschwankt. Es gab das alternative Ende, dass Gi-hun in das Flugzeug steigt und abreist.“

    Doch irgendwas scheint sich an diesem Ende, das durchaus ein verständliches wäre, denn immerhin wollte Gi-hun in Los Angeles seine Tochter besuchen und ihr endlich ein guter Vater sein, nicht ganz richtig für Hwang und sein Team angefühlt zu haben: „Wir haben uns die ganze Zeit gefragt, ob es wirklich richtig für Gi-hun sei, sich für das Wegfliegen zu entscheiden, dafür, seine Familie zu sehen und sein eigenes Glück zu verfolgen. Wäre das für uns der richtige Weg, um die Frage oder die Botschaft zu transportieren, die wir mit dieser Serie vermitteln wollten?“

    Bewusster Cliffhanger für Staffel 2?

    Man könnte natürlich annehmen, dass sich Gi-hun entscheidet, den Kampf gegen die Spielemacher aufzunehmen, um einen Clliffhanger für Staffel 2 zu haben – eine Abreise wäre das viel rundere, abschließender Ende gewesen. Doch Hwang erklärt, dass es ein anderer Grund war, der die Entscheidung herbeiführte:

    „Wir kamen zu dem Schluss, dass die Frage, um die es uns ging, nicht funktioniert hätte, wenn er das Flugzeug bestiegen hätte. Die Frage, die wir beantworten wollen – wie ist die Welt nur so geworden, wie sie ist? – kann nur beantwortet oder kann überhaupt erst gestellt werden, wenn sich Gi-hun umdreht und auf die Kamera zugeht.“

    Das hört sich zwar recht schwammig an, lässt sich aber so interpretieren: Gi-hun kann nach all dem Leid und Blutbad, das er erlebt hat, und vor allem auch nach seiner Konfrontation mit dem alten Mann Oh Il-nam (Oh Yeong-su) und dessen niederschmetternder Sicht auf die Welt und die Natur des Menschen einfach nicht mehr die Augen verschließen und sich um sein eigenes Glück kümmern. Gi-hun will etwas in der Welt ändern – und nicht mehr nur in seiner Welt. Denn darin könnte ja jetzt alles gut aussehen, reich, wie er nun ist, und mit einer Tochter, die ihn Los Angeles auf ihn wartet.

    Mit dem alternativen Ende wäre Staffel 2 spannender

    Für die kommende zweite Staffel von „Squid Game“ hätte das alternative Ende natürlich bedeutet, dass Gi-huns Sinneswandel von der ersten in die zweite Season verlagert worden wäre. Erst in den USA, oder vielleicht sogar erst nach seiner Rückkehr nach Südkorea hätte ihn dann das schlechtes Gewissen oder vielleicht eine erneute Begegnung mit den Schergen des Spiels dann doch dazu getrieben, die Verfolgung aufzunehmen.

    Das Publikum wäre dann natürlich auch mit ganz anderen Erwartungen in Staffel 2 gestartet, der Inhalt der neuen Folgen wäre ein viel größeres Geheimnis gewesen. Indem man Gi-huns Kampfansage bereits in das Finale von Staffel 1 verlegte, ist die Marschrichtung für Staffel 2 relativ klar: Nun heißt es Gi-hun vs. Die VIPs und Spiele-Veranstalter. Hwang hat auch bereits bestätigt, dass Gi-hun in Staffel 2 zurück sein „und etwas für die Welt tun“ wird.

    Wäre Gi-hun ist das Flugzeug gestiegen, wäre es absolut offen gewesen, ob wir ihn in Staffel 2 überhaupt wiedersehen. Die Spiele hätten zum Beispiel mit neuen Kandidat*innen weitergehen können, die dann in den Fokus der Erzählung gerückt wären. Bezüglich Gi-hun hätte man rätseln müssen: Wird er vielleicht doch noch etwas unternehmen? Oder hat er mit der Geschichte abgeschlossen?

    Klare Botschaft im Staffelfinale war wichtiger

    Dass Gi-huns Entscheidung für den Kampf gegen das Böse, Menschenverachtende schon in der ersten Staffel getroffen wurde, funktioniert zwar wunderbar als Cliffhanger für Staffel 2, wäre aber gerade dann umso wichtiger und relevanter gewesen, wenn es eben KEINE zweite Staffel gegeben hätte (und gegen diese sperrte sich Hwang ja auch eine ganze Weile).

    Denn somit hätte Hwang am Ende von „Squid Game“, das dann eine Mini-Serie geblieben wäre, seinen Punkt klar gemacht: Auch wenn alles getan wurde, um ihm den Glauben an das Gute im Menschen auszutreiben, wird Gi-hun sich für andere Menschen einsetzen. Wir hätten dann eben nur nicht gesehen, wie er das macht.

    Trotz "Squid Game"-Welterfolg: Netflix macht US-Remake eines eigenen koreanischen Hits
    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top