„Squid Game“ scheint auf vielen Schulhöfen ein Problem geworden zu sein – und das weltweit. Nachrichten darüber, dass Kinder die Netflix-Serie nachahmen und Eltern, Schulpersonal und Behörden alarmiert sind, erreichen uns u. a. aus den USA und aus Deutschland. Verliert ein Kind bei einem der Spiele, werden zum Beispiel Ohrfeigen verteilt oder es wird beschimpft. Dass mit Halloween vor der Tür auch die Kostüme aus der Serie gerade absolut im Trend sind, scheint die Situation nur noch zu verschärfen.
So haben nun zum Beispiel Schulen in New York reagiert und das Tragen von „Squid Game“-Halloweenkostüme verboten, die die Kinder noch mehr zum Nachspielen der Spiele aus der Serie animieren könnten. Das berichtet u. a. Deadline.
Dass die Spiele in „Squid Game“ ausgerechnet Kinderspiele sind, mag seinen Beitrag dazu leisten, dass auch Kinder in zum Beispiel Grundschulen sie spielen wollen – aber in der Serie werden die Spiele absolut pervertiert, denn wer dort verliert, wird getötet. Zudem ist die Serie ein Massenphänomen, erreicht somit auch Kinder und Jugendliche, die Trends mit Adleraugen verfolgen und aufgreifen.
Das sagt Dr. Gurwitch vom Duke University Medical Center
Doch „Squid Game“ ist absolut nicht für Kinder geeignet – das bestätigt auch wenig überraschend Psychologin Dr. Robin Gurwitch vom Duke University Medical Center im Interview mit dem People Magazine. Das Schauen der Serie könne bei Kindern zu unangemessenem Verhalten und Ängsten führen.
Doch was sollte man tun, wenn Kinder die Serie auf Netflix oder Ausschnitte daraus auf YouTube und Co. doch gesehen haben? Dafür gibt Dr. Robin Gurwitch ein paar Tipps:
Sie rät dazu, das Gespräch mit dem Kind ganz simpel zu beginnen, zum Beispiel mit einem Einstieg wie: „Es wird ja gerade viel über diese neue Serie ‚Squid Game‘ geredet. Erzähl mir doch mal, was du darüber gehört hast.“ So bekomme man erst mal eine Vorstellung davon, was das Kind über die Serie weiß. Dann könne man fragen: „Was denkst DU denn darüber? Wie hast du dich denn dabei gefühlt?“
Ein ruhiges Gespräch
Danach könne man mit dem Kind darüber sprechen, worum es überhaupt geht, und wie man andere Menschen behandeln sollte. Und darüber, was gegenüber unseren Freunden angemessen ist, wenn wir Spiele spielen.
Einen fachmännischen Rat können wir von FILMSTARTS natürlich nicht erteilen, nur die Ratschläge von Dr. Gurwitch wiedergeben. Ein ruhiges Gespräch zu führen, klingt aber erst einmal ziemlich sinnvoll – wobei es natürlich wichtig ist, zu unterscheiden: „Squid Game“ ist nicht die Art von Serie, die man Kinder schauen lassen sollte und es dann mit ihnen bespricht, um ihnen zu helfen, das Gesehene zu verarbeiten. Kinder sollten die Netflix-Serie überhaupt nicht schauen – aber wenn es dann doch geschieht, rät die Expertin zum Gespräch.
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