Wer das Ende der ersten „Squid Game“-Staffel noch nicht gesehen hat, für den sei hier eine deutliche Spoiler-Warnung ausgesprochen. Alle anderen wissen natürlich: Gi-hun (Lee Jung-jae) hat die Todesspiele gewonnen, brennt aber vor Zorn, als er herausfindet, dass die Spiele immer noch weiterlaufen – es folgt eine klassische „Ein Mann sieht rot“-Aktion, in der er seine Reise nach Los Angeles zu seiner Tochter abbricht und stattdessen schwört, die Organisation hinter den Spielen zu Fall zu bringen.
Das Ende ist dermaßen offen, dass es nach einer zweiten Staffel geradezu schreit: Wie will Gi-hun die Spiele beenden? Wer leitet diese in Südkorea überhaupt, nachdem der alte Mann namens Il-nam (Oh Yeong-su) gestorben ist? Ist etwas von Jun-hos (Wi Ha-Joon) übermittelten Dateien bei der Polizei gelandet und ermittelt diese vielleicht schon – oder hat Jun-ho selbst gar überlebt?
Noch hat Netflix keine zweite Staffel von „Squid Game“ bestätigt, aber die südkoreanische Serie ist so erfolgreich, dass es uns überraschen würde, wenn dies nicht geschieht. Also haben wir uns schon mal Gedanken gemacht über die neuen Folgen und die besten Theorien zusammengetragen, wie es in Staffel 2 weitergehen könnte:
Seong Gi-hun infiltriert die Spiele als Arbeiter
Um mehr über die Spiele und die Organisation dahinter zu erfahren, muss Gi-hun ja erst mal wieder in Berührung mit ihnen kommen – aber wie soll er das unerkannt tun, wenn sein Gesicht als Gewinner der Spiele ja bestens bekannt ist? Die Top-Theorie dazu: Er schleicht sich als Arbeiter im roten Overall bei der nächsten Ausgabe der Spiele ein. Dass er sich die Haare im Finale rot gefärbt hat, könnte schon ein clever platziertes Easter Egg gewesen sein, um diese Entwicklung anzudeuten.
Nicht nur würde Gi-hun so Zugang zu den Spielen bekommen, ohne sein Gesicht zeigen zu müssen – dass man sein Gesicht, wenn es mal nicht maskiert ist, vor den Kameras in den Schlafkabinen erfolgreich verbergen kann, hat schon Polizist Jun-ho bewiesen –, sondern das Publikum würde in Staffel 2 somit automatisch mehr über die Wächter erfahren. Denn bisher waren die maskierten Overall-Träger, die in Arbeiter, Soldaten und Manager unterteilt sind und dem Morden beiwohnen bzw. es ausführen, scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken, eine Blackbox für uns.
Die Rekrutierung der Wächter
Über die Rekrutierung der Wächter kursiert übrigens eine weitere interessante Theorie: Auch sie sollen abgebrannte Seelen sein, die von einem Mitarbeiter der Spiele zu einer Partie eines Spiels mit einem blauen und einem roten Papierquadrat eingeladen wurden.
Wir wissen, dass sich Gi-hun anfangs für das blaue Quadrat entschied – und ein Kandidat im blau-grünen Jogginganzug wurde. Die Theorie besagt nun, dass wenn sich jemand für das rote Quadrat entscheidet, man ihn anschließend als Wächter für die Spiele anwirbt – mit reichlich Geld natürlich, denn die Spiele sollen unter anderem unter Beweis stellen, dass jeder käuflich ist und Moral ein leicht erschütterbares Konstrukt. So könnte quasi auch mit den Wächtern eine Art Spiel getrieben werden.
Jun-ho ist nicht tot und arbeitet in Staffel 2 mit Gi-hun zusammen
Eine weitere sehr beliebte Theorie ist, dass Jun-ho trotz seiner Verletzung und dem Sturz von der Klippe gar nicht tot ist. Einzelheiten zu dieser Theorie erfahrt ihr in diesem Artikel:
Netflix-Hit "Squid Game": Darum lebt diese scheinbar tote Figur wohl nochWenn Jun-ho lebt, ist es sehr gut möglich, dass er sich in Staffel 2 mit Gi-hun zusammenschließt. Immerhin ist er Gi-hun schon einmal begegnet, weiß, dass dieser bei den Spielen war. Wenn Gi-hun als Wächter an den Spielen teilnimmt, könnte Jun-ho sein Kontaktmann nach außen sein.
Es geht um Spiele in anderen Ländern
In Staffel 1 wurde von den VIPs erwähnt, dass die Spiele in Südkorea in diesem Jahr besonders gut seien. Daraus kann man schließen, dass solche Spiele überall auf der Welt veranstaltet werden. Und warum sollte eine solche Information erwähnt werden, wenn sie später nicht noch wichtig werden soll?
Deshalb ist es sehr gut möglich, dass wir in Staffel 2 von „Squid Game“ nun Spiele in anderen Ländern sehen. Das muss aber im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass die uns bisher bekannten Figuren nun komplett raus wären – denn zum einen ist es möglich, dass wir die Spiele in anderen Ländern sehen, aber trotzdem noch das Spiel und die Ereignisse in Südkorea im Vordergrund stehen.
Zum anderen könnte es auch sein, dass Gi-hun gar nicht die Spiele in Korea infiltriert, sondern in einem anderen Land, weil er in seiner Heimat eben doch schon zu bekannt ist – und nicht mal mehr den Wächter-Job ergattern könnte.
Staffel 2 spielt in der Vergangenheit
Eine der besten Theorien besagt, dass wir in Staffel 2 ein Spiel aus der Vergangenheit sehen – nämlich entweder das allererste, und dabei auch noch etwas über die Gründung der dahinterstehenden sadistischen Organisation und den damals jungen Il-nam erfahren, oder das Spiel, aus dem Jun-hos Bruder als Sieger hervorging. Dabei könnte man auch erklären, was passiert ist, dass aus ihm dann der aktuelle Frontman der Spiele wurde.
Allerdings halten wir es für wenig wahrscheinlich, dass die zweite Staffel komplett in der Vergangenheit spielt. Wenn dann glauben wir eher an Rückblenden. Dass es über die Vergangenheit genug zu erzählen gibt, erschließt sich übrigens schon allein aus dem großen Archiv-Raum, den Jun-ho in der Unterkunft des Frontman findet – und das dürften sogar nur die Unterlagen für die südkoreanischen Spiele sein...
Übrigens ist „Squid Game“ nicht die einzige starke Serie, die aktuell in den Netflix-Top-Ten steht. Wir können euch auch die Miniserie „Maid“ sehr ans Herz liegen – die sogar erfolgreicher zu werden verspricht als der Netflix-Hit „Das Damengambit“:
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