Es sind beeindruckende Kriegsfilm-Meisterwerke vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges, die Tele 5 am heutigen 3. Juni 2021 im Programm hat. Um 20.15 Uhr zeigt Tele 5 „Die Kanonen von Navarone“, direkt anschließend folgt um 23.30 Uhr „Steiner – Das Eiserne Kreuz“.
Aber ein wenig Vorsicht: „Die Kanonen von Navarone“ wird aufgrund der FSK-16-Freigabe in einer minimal gekürzten Fassung laufen. Es fehlen gut zwölf Sekunden für eine FSK-12-Freigabe. Eine ungekürzte Fassung gibt es bei der Wiederholung in der Nacht vom Sonntag auf Montag um 1.35 Uhr. Alternativ empfehlen wir die Blu-ray-Veröffentlichung, die darüber hinaus auch interessantes Bonusmaterial bietet.
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Bei „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ gibt es dagegen dank der späten Ausstrahlung die ungekürzte Fassung. Anschließend wird der Klassiker von Sam Peckinpah („The Wild Bunch“) auch in der Mediathek von Tele 5 landen. Auch hier gibt es alternativ überzeugende Blu-ray-Veröffentlichungen, dabei auch eine Doppelbox mit dem schwächeren zweiten Teil.
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Doch nun wollen wir euch verraten, warum beide Filme so besonders sind.
5-Sterne-Meisterwerk: "Die Kanonen von Navarone"
„Die Kanonen von Navarone“ stammt von dem oft sträflich unterschätzten, aber herausragenden, hier sogar nur kurzfristig als Ersatz verpflichteten Regisseur J. Lee Thompson und handelt von einem Himmelfahrtskommando. Weil während des Zweiten Weltkrieges auf einer fiktiven Insel die deutsche Armee mit zwei riesigen Kanonen eine strategisch wichtige Stelle kontrolliert, muss ein wild zusammengewürfeltes Team sich auf eine Spezialmission begeben, die unter keinem guten Stern steht.
In der FILMSTARTS-Kritik gibt es 5 Sterne für den für sieben Oscars nominierten Kriegsfilm-Klassiker mit einer herausragenden Besetzung um David Niven, Anthony Quinn und Gregory Peck. „Die Kanonen von Navarone“ überzeugt nämlich gleich in mehrfacher Hinsicht: spannender Actionfilm, immer wieder auch intensives Drama, trotzdem mit einer guten Prise Humor versehen und auch großes Abenteuerkino.
Die Kanonen von NavaroneMit dieser Formel und dem daraus resultierenden Mega-Erfolg an den Kinokassen wurde „Die Kanonen von Navarone“ zur Blaupause für viele spannende, gerne auch mal humorvollere Kriegsabenteuer-Actionfilme in den Jahren danach wie „Das dreckige Dutzend“ und Co. Und auch Quentin Tarantino nannte den Titel als eines seiner Vorbilder für „Inglourious Basterds“.
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Sam Peckinpahs Meisterstück: "Steiner – Das Eiserne Kreuz"
Orson Welles bezeichnete „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ mal als den besten Antikriegsfilm seit „Im Westen nichts Neues“ und auch wenn das „Anti“ bei der Einordnung immer wieder sehr umstritten ist, möchte der Autor dieser Zeilen den Superlativ unterschreiben. „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ ist einer der besten Filme rund um den Zweiten Weltkrieg, der je entstanden ist.
Regie-Genie Sam Peckinpah litt fast seine gesamte Karriere unter der Einmischung von Produzenten und Hollywood-Studios, die ihn nicht so machen lassen wollten, wie es seine Vision war. Ausgerechnet die Arbeit mit dem deutschen Produzenten Wolf C. Hartwig, der mit den „Schulmädchen-Report“-Filmen seine größten Erfolge feierte, bildet in dieser Hinsicht eine Ausnahme.
Peckinpah behielt im bald erbitterten Streit mit dem Produzenten die kreative Kontrolle, änderte das Drehbuch des „Casablanca“-Autors Julius J. Epstein nach eigenem Gutdünken und ging einmal mehr sehr großzügig mit der Zeit aller Beteiligten (und dem Geld des Produzenten) um.
Steiner - Das Eiserne KreuzUngewöhnlich ist die Perspektive – nicht auf der Seite der Alliierten, sondern der Deutschen erzählt er sein Drama. Der von James Coburn gespielte deutsche Offizier Steiner ist im Jahr 1943 an der Russischen Front längst desillusioniert. Die Niederlage ist eigentlich offensichtlich. Er hofft nur noch, möglichst viele seiner Männer von der Ostfront wieder lebend nach Hause zu bringen. Ihm gegenüber steht sein Vorgesetzter Stransky (Maximilian Schell), der davon besessen ist, selbst mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet zu werden, weiter an den Endsieg glaubt und dafür auch einfache Soldaten opfert.
Der vor allem durch den so brutalen wie legendären Western-Klassiker „The Wild Bunch“ bekannte Sam Peckinpah bietet uns in „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ brillante Actionszenen – auch mit seinem berühmten Einsatz von Zeitlupen. Doch er glorifiziert das Sterben nicht, weil er immer wieder das große Drama erzählt – in einprägsamen Bildern, mit unvergesslichen Figuren und einem sensationellen Cast mit vielen deutschen Stars wie Senta Berger oder Klaus Löwitsch.
Die 50 besten KriegsfilmeDie vielleicht beste Szene ist dann auch ein ganz ruhiger Moment. Wenn der von dem jungen Vadim Glowna gespielte Soldat Kern ausgerechnet bei der Geburtstagsfeier eines Kameraden, eigentlich ein ruhiger und besinnlicher Anlass, einen Nervenzusammenbruch erleidet, wird hier der ganze Schrecken dieses und aller abscheulichen Kriege intensiver verdeutlicht als es jedes Gemetzel vermag. Und die (auch für die Stars damals am Set überraschende, weil spontane) Auflösung dieser Szene ist ohnehin längst legendär...
Einer von vielen Momenten, der deutlich macht, warum Orson Welles „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ als „besten Anti(!)-Kriegsfilm“ bezeichnet hat.
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