Mein Konto
    "Avatar 2": Darum drohte James Cameron die Autoren der Fortsetzung zu feuern

    In der Runde der Drehbuchautor*innen zu den „Avatar“-Fortsetzungen muss es ziemlich ungemütlich gewesen sein – denn an einem bestimmten Punkt drohte Regisseur James Cameron mit Rauswurf. Wir erklären, warum es zu dem Drama kam.

    The Walt Disney Company

    Avatar“-Mastermind James Cameron hat für sein Mega-Franchise eine klare Vision – und hält auch nicht damit hinterm Berg, dass er von den Sequels nichts weniger erwartet, als dass sie an den Erfolg des ersten Films anknüpfen. Und der ist beachtlich: Gerade hat sich „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ nach Wiederaufführungen erneut zum erfolgreichsten Kinofilm aller Zeiten aufgeschwungen und Konkurrent „Avengers 4: Endgame“ vom Thron gestoßen, den er kurz mal belegen durfte.

    Neben dem Einsatz bahnbrechender Technik beinhaltet Camerons Vision für seine Filmreihe eine weitere Erfolgszutat: eine simple Story. Das legen nicht etwa wir dem Filmemacher in den Mund, Cameron sprach selbst darüber im Marianne Williamson Podcast: „Der finanzielle Erfolg des ersten Films war kein Glückstreffer.“ Es sei die einfache Geschichte gewesen, die Menschen aller Kulturen habe inspirieren können und so dafür sorgte, dass „Avatar“ in fast jedem Land Nummer 1 wurde.

    Und dieses Erfolgsrezept will Cameron für „Avatar 2“ bis „Avatar 5“ um jeden Preis kopieren – er drohte sogar seinen Autor*innen mit dem Rausschmiss, sollten sie bei den Drehbüchern zu kreativ werden und zu viel Neues erfinden.

    Erfolgsrezept von "Avatar" kopieren

    Das hört sich erst einmal paradox an: Ein Filmemacher, der explizit NICHT möchte, dass seine Autor*innen sich neue Geschichten ausdenken. Aber genau so beschreibt Cameron den Prozess in der Anfangsphase der „Avatar“-Sequels im Podcast:

    ›› "Avatar - Aufbruch nach Pandora" bei Amazon*

    „Als ich mich hingesetzt habe, um die Sequels zu schreiben, wusste ich, dass es drei werden würden und letztlich wurden es vier. Ich habe eine Gruppe von Autor*innen zusammengestellt und gesagt: ‚Ich will niemandes neue Ideen und niemandes Vorschläge hören, bis wir einige Zeit damit verbracht haben, rauszufinden, was beim ersten Film funktioniert hat, womit man sich verbinden konnte, und warum es funktioniert hat.“

    Doch das Team habe dennoch weiter über neue Geschichte reden wollen, auch wenn er ihnen immer wieder klarmachte, dass das jetzt noch nicht an der Reihe sei. Also griff Cameron zu drastischen Maßnahmen, die augenscheinlich funktioniert haben: „Ich musste ihnen letztendlich damit drohen, sie alle zu feuern. Denn sie haben das gemacht, was Autor*innen nun mal machen, nämlich Sachen ausprobiert und neue Geschichten geschaffen.“

    Camerons 3-Stufen-Schema

    Neue Geschichten an sich waren für Cameron nicht das Problem, allerdings wollte er sich damit erst zu einem späteren Zeitpunkt im Entwicklungsprozess befassen. Das Allerwichtigste war für ihn, erst einmal zu verstehen, was das verbindende Element in „Avatar“ gewesen sei – „und das mussten wir dann beschützen, diese Glut und diese Flamme beschützen“, so Cameron.

    Das Beste, was ihr heute sehen werdet: 30 Jahre alte "Der Herr der Ringe"-Verfilmung aufgetaucht – jetzt schauen!

    Also ging es für Cameron und sein Autor*innen-Team erst mal an die Analyse: Gemeinsam schauten sie sich den ersten Film an und machten eine dreistufige Struktur aus, die für Cameron den Mega-Erfolg des Films erklärt:

    In der ersten Schicht, nämlich ganz an der Oberfläche, wird die Story erzählt. In der zweiten Schicht dahinter geht es um Themen wie „Spiritualismus, Kapitalismus, Imperialismus, Kolonialismus, Missbrauch der Menschenrechte und Entfremdung von der Natur“.

    Uff! Als habe der Filmemacher da aber nicht schon genug schwergewichtige Themen angerissen, kommt in der dritten Schicht die laut Cameron wichtigste Zutat im Erfolgsrezept dazu: „Es gab ein drittes Level, und da sind wir uns alle einig, aber dieses Level ist traumartig und man könnte es nicht in einem Satz beschreiben.“

    Erfolgsgeheimnis: "Die Spiritualität des ersten Films"

    Diese Ebene sei mit keinem der „-ismus“-Begriffe der zweiten Erzählschicht zu erklären. Cameron selbst fehlen die Worte und er beschreibt es als ein „traumartiges Gefühl einer Sehnsucht, dort sein zu wollen, in dieser Umgebung, an einem Ort, der sicher ist und an dem man sein will. Egal ob das Fliegen sei oder ein Gefühl von Freiheit und Rausch, oder in einem Wald zu sein, wo man die Erde riechen kann. Es ist eine sinnliche Sache, die mit einem auf einer so tiefen Ebene kommuniziert. Das war die Spiritualität des ersten Films.“

    Erst nachdem alle Autor*innen James Camerons Auffassung dieser dritten, fast schon religiös anmutenden Ebene verinnerlicht hatten, die er auch in allen weiteren „Avatar“-Teilen haben will, duften sie dann auch an neue Storylines ran. Viele der Story-Ideen für „Avatar 2“ und „Avatar 3“ seien dann aber dennoch verworfen worden, weil sie eben nicht dem von Cameron verlangten „Mit-offenen-Augen-träumen-Gefühl“ gerecht wurden.

    Mehr über seine Visionen erzählt Cameron im The Marianne Williamson Podcast.

    Was sich die Autor*innen nun für „Avatar 2“ ausgedacht haben, erfahren wir am 14. Dezember 2022, wenn das heißerwartete Sequel in den Kinos startet.

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top