Christopher Nolan gilt als großer Liebhaber und Verfechter des Kinos. Dass etwa sein neuer Film „Tenet“ während der Corona-Pandemie in die Kinos kam (und dort zu einem Flop für Studio Warner wurde), liegt zu einem nicht unerheblichen Teil daran, dass sich Nolan vehement dafür einsetzte und eine Auswertung als VoD ablehnte.
Angesichts dieser Tatsache mag es überraschen, dass Nolan in dem kürzlich erschienenen Buch „The Nolan Variations: The Movies, Mysteries, And Marvels Of Christopher Nolan“ des Filmkritikers Tom Shone bekennt, dass er kein Problem damit habe, wenn Leute sich seine Filme auf dem Smartphone oder Tablet anschauen.
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Doch bei genauerem Hinsehen passt die Argumentation wieder zu Nolan. Denn in „The Nolan Variations“ erklärt er:
„Der Grund, warum ich kein Problem damit habe, ist: Diese Filme werden in ihrer ersten Form oder ihrer ersten Veröffentlichung in großen Kinosälen gezeigt. Und diese Erfahrung wird weitergetragen. Das geht so weit, dass man das Wissen und das Verständnis, wie diese Kinoerfahrung aussehen würde, mit sich trägt und das ableitet, wenn man einen Film auf einem iPad schaut.“
Damit liegt der Fall bei Kinofilmen Nolan zufolge anders als etwa bei einer direkt fürs Fernsehen oder für einen Streaminganbieter entwickelten Serie: „Wenn du also eine TV-Serie auf deinem iPad schaust, ist dein Gehirn in einem komplett andere Modus.“
Nolan bezieht sich also in seinen Aussagen auf extra fürs Kino gedrehte Filme, die dann selbst noch auf dem kleinsten Bildschirm von der kollektiven Kinoerfahrung profitieren sollen. Doch um diese Erfahrung machen zu können, müssen natürlich weiterhin Filme zuerst ins Kino kommen (und die Kinos geöffnet haben).
Wie wichtig ihm diese Erfahrung ist, betont Nolan in dem Buch ebenfalls: „Wir leben und arbeiten in einer analogen Welt. Wir brauchen Hintern auf Kinosesseln. Wir brauchen Leute, die ins Kino gehen und sich mit dem Film auseinandersetzen.“
Der Regisseur führt weiter aus: „Was funktioniert im Kino aktuell? Das Publikum ist bereit aus dem Haus zu gehen, um Kino der Erfahrungen zu sehen. Erfahrungen, die größer als das Leben sind, die es im Fernsehen, zu Hause oder auf dem Handy nicht gibt.“
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