Mit Filmen wie „Arrival“ und „Blade Runner 2049“ hat Denis Villeneuve bewiesen, dass er nicht nur bildgewaltiges, sondern auch durchdachtes Science-Fiction-Kino beherrscht wie derzeit kaum ein zweiter Filmemacher. Das Ergebnis eines beeindruckenden, aber durchaus kalkulierten Werdegangs der letzten zehn Jahre. Villeneuves Karriere lässt sich ziemlich simpel in zwei Ären unterteilen: die Ära vor und die Ära ab seinem Hollywood-Einstieg.
Heute reißen sich die größten Filmstars der Welt darum, in seinen Kinofilmen aufzutreten. Früher drehte der Kanadier nicht nur ausschließlich auf Französisch, sondern landete mit kleineren, nischigeren (in „Maelström“ gibt etwa ein Karpfen den Erzähler), aber nach und nach größeren werden Filmen vor allem auf Festivals und in Arthouse-Kinos - und mit dem herausragenden „Die Frau, die singt“ dann eine Oscarnominierung, nachdem er mit seinen zwei vorherigen Werken als kanadischer Kandidat noch in der Vorauswahl scheiterte.
Doch wie der Filmemacher in Interviews immer wieder betont, wollte er sich eben Stück für Stück ans große Hollywood-Kino herantasten. Mission gelungen.
Die entscheidenden Jahre waren 2012 und 2013, in dem er gemeinsam mit Jake Gyllenhaal erst den verschachtelten Mindfuck-Thriller „Enemy“ und anschließend „Prisoners“ drehte, in dem dann auch schon Hollywood-Größen wie Hugh Jackman, Viola Davis und Paul Dano mitspielten.
Auch an diesem Doppel zeigt sich der Karrieplan des Filmemachers: Die spanisch-kanadische Produktion „Enemy“ war für ihn auch ein Probelauf, um zu sehen, ob er einen Film in der Fremdsprache Englisch inszenieren kann - und er setzte dabei als Backup auf einen Cast, der französisch spricht. Nachdem der Dreh gelang, gab er erst seine Zusage für das folgende Hollywood-Debüt.
Seit diesem Filmdoppel verbindet Villeneuve und Gyllenhaal eine besondere Beziehung, die offenbar auch noch zu einem dritten Film führen wird. Das verriet Jake Gyllenhaal jetzt jedenfalls im Team Deakins Podcast von Kamera-Legende Roger Deakins (der immerhin die Bilder zu drei Villeneuve-Filmen lieferte und für „Blade Runner 2049“ seinen ersten Oscar erhielt).
Nach "Enemy" und "Prisoners" kommt…?
„Es gibt etwas, an dem wir gerade arbeiten“, so Gyllenhaal im Podcast-Gespräch. Während der Schauspieler aber vor allem von der Beziehung zu Villeneuve schwärmt, verrät er keinerlei inhaltliche Details über die kommende Zusammenarbeit.
Am wahrscheinlichsten ist, dass die beiden einmal mehr an einem Thriller arbeiten. Immerhin hat das ja schon zweimal sehr gut hingehauen. Außerdem erklärte Denis Villeneuve im vergangenen Juli bereits, dass es für ihn womöglich „gesünder“ wäre, nach dem mit einem gigantischen Star-Ensemble gespickte Epos „Dune“ (Kinostart: 17. Dezember 2020) mal wieder einen kleineren Film zu drehen.
Da käme ein Thriller mit Jake Gyllenhaal doch gerade recht! Der ist dem Genre ohnehin nach wie vor sehr verbunden – steht demnächst etwa auch für Brian Helgelands „Finest Kind“ sowie Gustav Möllers „Snow Blind“ vor der Kamera.
"Dune": Das verrät der Trailer über Figuren, Handlung & ÄnderungenHeimkino-Tipp für Villeneuve-Fans
Fans von surrealen Filmen sollten „Enemy“ unbedingt gesehen haben. Wer außerdem aber auch mal einen Blick in Denis Villeneuves Prä-Hollywood-Oeuvre werfen will, gönnt sich den Film am besten in dieser Limited Edition*. Denn die enthält neben der ersten Villeneuve-Gyllenhaal-Kollaboration auch „Polytechnique“ (2009).
Villeneuves phänomenal spannender, aber auch schwer verdaulicher Schwarz-Weiß-Film über den Amoklauf am Polytechnikum von Québec im Jahr 1989 ist in Deutschland nie einzeln auf DVD erschienen und auch nicht als Video-on-Demand verfügbar, sondern exklusiv in der limitierten „Enemy“-Edition.
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