Als ich die Aufgabe übernommen habe, diesen Artikel zu dem obigen Meinungs-Video meines Kollegen Sebastian Gerdshikow zu schreiben, dachte ich mir zuerst: „Na, da hat er sich diesmal aber kein sonderlich kontroverses Thema vorgeknöpft. Natürlich ist Robert Pattinson eine faszinierende Wahl als Dunkler Ritter – seit seiner Ankündigung für die Rolle ist meine Lust auf den Film von Matt Reeves massiv gewachsen. Warum sollte sie deshalb auch sinken?“
Aber da lag ich offenbar ziemlich daneben, wie die folgenden Kommentare zu „The Batman“, die auch im Video eingeblendet werden, ziemlich deutlich unterstreichen: „Jetzt wird Batman gegen die Wand gefahren.“ / „Es geht nicht beschissener“ / „Was kommt als nächstes, Kevin James als Wonder Woman?“ / „Na Batman, glitzerst du in der Sonne?“
Zweiter Frühling abseits des Mainstreams
Als jemand, der die Karriere von Robert Pattinson in den vergangenen Jahren mit zunehmender Bewunderung verfolgt hat, kann ich mir das eigentlich nur folgendermaßen erklären: Sehr viele Zuschauer sahen Robert Pattinson als Vampir glitzern. Aber sehr viel weniger Menschen haben wohl mitbekommen, wie er sich anschließend zu einem der faszinierendsten Schauspieler seiner Generation gewandelt hat.
„Die versunkene Stadt Z“ mit James Gray, „Good Time“ mit den Safdie-Brüdern, „Smoking Gun“ mit den Zellner-Brüdern, „High Life“ mit Claire Denis, „Der Leuchtturm“ mit Robert Eggers, „Life“ mit Anton Corbijn, „Königin der Wüste“ mit Werner Herzog, „Maps To The Stars“ mit David Cronenberg, „The Rover“ mit David Michôd und jetzt auch noch „Tenet“ mit Christopher Nolan ...
... ich kenne KEINEN EINZIGEN Schauspieler, der in den vergangenen zehn Jahren mit derart vielen verschiedenen aufregenden Regisseuren zusammengearbeitet hat wie Robert Pattinson.
Wen interessiert da noch, ob er zur Beginn seiner Karriere mal in einer YA-Reihe mitspielte? (Zumal zumindest einige der „Twilight“-Filme ohnehin besser sind als ihr Ruf.)
Die Besten der Besten wollen mit ihm arbeiten
Klar kann man einwenden: Einige der Regisseure haben Robert Pattinson sicherlich auch mit der Idee im Hinterkopf besetzt, dass sie mit ihm einen großen Namen haben, um ihren „kleinen“ Film besser zu vermarkten. Aber doch nicht alle – und viele von ihnen stehen nun nicht gerade im Verdacht, Schauspieler zu besetzen, die ihren Filmen schaden.
Und bei Christopher Nolan wäre dieser Vorwurf dann endgültig absurd – der „The Dark Knight“-Regisseur kann sich vor Superstars, die unbedingt mit ihm arbeiten wollen, schließlich gar nicht retten.
„The Batman“ soll nach aktuellem Stand am 30. September 2021 in die deutschen Kinos kommen. Sehr viel früher, nämlich bereits in wenigen Wochen, steht uns aber nun erst einmal Christopher Nolans „Tenet“ ins Haus, in dem Robert Pattinson ein riesiges Passagierflugzeug in einen Hangar krachen lässt:
PS: Kevin James als Wonder Woman? Warum nicht!