Das Horrorkino hat in den vergangenen Jahren zumindest in der Spitze stark an Qualität zugelegt – und auch 2020 gibt es von „A Quiet Place 2“ über „The Hunt“ bis „Halloween Kills“ eine Menge Filme, auf die man sich als Genre-Fan freuen kann. Aber daneben gibt es noch einmal zwei Filme, denen ich persönlich ganz besonders entgegenfiebere, weil sie nicht nur sehr gut werden könnten, sondern weil ich im selben Moment auch so gar nicht einschätzen kann, was man überhaupt von ihnen erwarten soll.
Beide Filme wurden nun wie so viele andere aktuelle Produktionen („Mulan“, „James Bond – Keine Zeit zu Sterben“, „Black Widow“, etc.) vom US-Verleih Lionsgate wegen der Corona-Krise verschoben. In Deutschland, wo die Rechte an den beiden Filmen bei zwei verschiedenen Verleihern (StudioCanal & Tobis) liegen, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Verschiebungen angekündigt werden. (Und da ist es auch schon passiert: Noch während des Schreibens des Artikels flattert die Pressemitteilung ins Haus, dass „Saw 9: Spiral“ auch hierzulande auf unbestimmte Zeit verschoben wird.)
"Saw 9: Spiral"
Der letzte Versuch, dem „Saw“-Franchise neues Blut einzuflößen, ist ja nicht so richtig gut gelungen. „Saw 8: Jigsaw“ erzielte zwar an den Kinokassen solide Ergebnisse, konnte Fans und Kritiker zum weit überwiegenden Teil aber dennoch nicht überzeugen. Damit war der Reboot dann auch sofort wieder gestorben – und es gab endgültig keinen Grund mehr, sich einen neunten Teil der Serie über den fehlgeleitet-philosophischen Serienkiller Jigsaw und seine Jünger unbedingt herbeizuwünschen.
Aber dann kam ausgerechnet der Comedy-Star Chris Rock mit einer neuen „Saw“-Story um die Ecke – und übernahm direkt auch noch die Hauptrolle eine Detectives, dessen Vater zudem von niemand geringerem als Samuel L. Jackson („Django Unchained“) verkörpert wird. Das ist erst mal ein so absurder Vorgang, dass der Film meiner Aufmerksamkeit absolut sicher sein kann – und führt zudem auch noch zu dem Umstand, dass nun der neunte (!) Teil einer Torture-Porn-Serie der Teil mit der prominentesten Castliste wird. Wie leben in verrückten Zeiten – und ich will „Saw 9: Spiral“ sehen, worauf wir alle nun aber noch länger warten müssen als bis zum ursprünglich angepeilten Deutschland-Termin am 6. Juni 2020.
"Antebellum"
Der historische (?) Horrorfilm von Gerard Bush und Christopher Renz ist eine dieser Produktionen, bei denen man nach dem Trailer zwar auch keinen Schritt schlauer, aber dafür sehr viel faszinierter ist. Der Titel „Antebellum“ bezeichnet dabei die Epoche vor dem Sezessionskrieg in den 1860ern in den Südstaaten der USA – und anscheinend geht es irgendwie darum, dass die Sklavenära und die Jetztzeit womöglich auf eine nicht näher definierte Weise ineinanderfließen.
Der Film ist nicht nur von den Produzenten von „Get Out“ und „Wir“, es wirkt auch so, als sei „Antebellum“ ein absolutes Muss für alle, die gerne ambitioniertere, auch betont gesellschaftskritische Horrorfilme schauen. Aber ob diese Einschätzung nun richtig ist oder nicht, wird sich nun leider doch nicht so schnell klären wie gehofft – denn der US-Starttermin am 24. April (Deutschland NOCH 7. Mai) ist nun ebenfalls hinfällig.
Die besten Horrorfilme aller Zeiten