Ein Buddy-Film mit einem Schwertwal? Klar, kann man machen, gab es ja auch schon: „Free Willy“. Während aber Willys größte Aufgabe war, am Ende des Films über eine Mauer ins offene Meer zu springen, wird es der Orca im von Voltage Pictures offiziell angekündigten Hochsee-Horror „Alphas“ nicht so leicht haben: Er muss es mit einem fiesen Weißen Hai aufnehmen.
"Alphas" mit Sam Worthington
Das Buddy-Element bringt hier Sam Worthington ins Spiel: Er spielt den Menschen, der auf das Hai-Problem vor der Küste aufmerksam wird und zu dessen Bekämpfung auf seinen Freund, den Wal, setzt.
Worthington wird laut offizieller Synopsis in „Alphas“ als Umweltschützer Gavin McDade zu sehen sein, der eine natürliche Lösung für das Hai-Problem in den nahen Gewässern finden soll. Die Haie sind ihm zudem ganz persönlich ein Dorn im Auge, denn natürlich will seine kleine Schwester ausgerechnet jetzt, wo sich eine Schule Weißer Haie (hat nix mit Mathelernen zu tun, Schule ist das Fisch-Äquivalent zur Säugetier-Herde) vor der Küste rumtreibt, an einem Surf-Wettbewerb teilnehmen.
Also vereinbart er mit einer früheren Orca-Trainerin, die einst vom Star ihrer eigenen Show angegriffen und schwer verletzt wurde, die Tiere ihres Schwertwal-Refugiums ins offene Meer zu lassen, damit sie als natürliche Feinde der Haie das Gleichgewicht wiederherstellen. Doch unter den Haien befindet sich ein besonders mörderisches Alpha-Weibchen und McDade überredet die Trainerin, auch den Orca freizulassen, der sie einst fast getötet hatte.
Es kommt zur – Achtung, Zitat! – „größten Schlacht zweier Raubtiere, die an der Spitze der Nahrungskette stehen, die der Ozean je gesehen hat“.
"Tiburon" mit Zach Braff
Okay, das Wal-versus-Hai-Ding mit Sam Worthington klingt schon mal heftig. Fast noch absurder klingt da (zunächst) die Prämisse des Hai-Thrillers „Tiburon“, für den laut ScreenDaily unter anderem „Scrubs“-Star Zach Braff, Paula Patton und Rupert Friend unterschrieben haben.
Braff spielt einen Mann, der mit seiner Familie in einem Wohnwagen eingeschlossen und von Haien umzingelt ist! Ein klein wenig logischer wird das Ganze, wenn man berücksichtigt, dass die Haie nicht wie etwa in „Sharknado“ an Land um den Wohnwagen herumfliegen, sondern dieser dummerweise bei Ebbe an einer Stelle geparkt wurde, die dann nachts komplett überflutet wurde.
Dass die Familie im Wohnwagen aber nicht einfach auf die nächste Ebbe warten kann, hat einen Grund: Bei ihnen befindet sich, warum auch immer, ein sadistischer Krimineller auf der Flucht – sie haben also die Wahl zwischen Pest und Cholera, müssen entweder dem Sadisten im Wohnwagen entgegentreten oder durch die Haie hindurch an Land schwimmen.
"Alphas" vs. "Tiburon" – Was halten wir von den Projekten?
„Alphas“ klingt auf jeden Fall erst mal vielversprechender für die große Leinwand. Schließlich hat gerade erst „Meg“ mit Jason Statham bewiesen, wie spaßig und episch ein Monster-Horrorfilm zu Wasser sein kann. Und auch in Filmen wie „Jurassic Park/World“ schauen wir gerne dabei zu, wie zwei riesige Prädatoren ihre Zähne ineinander hauen.
Zudem sitzt mit Steven Quale ein sowohl horror- als auch wassererfahrener Filmemacher auf dem Regiestuhl, inszenierte er doch u. a. schon „Final Destination 5“ und die Doku „Aliens der Meere“, und sammelte Erfahrungen bei James Cameron höchstpersönlich, dem er bei „Titanic“ (auch viel Wasser!) und „Avatar“ als Second-Unit-Regisseur zur Seite stand.
„Tiburon“ wiederum klingt erst einmal etwas weniger trashig, hier wird kein aquatischer Gladiatoren-Kampf ausgefochten, vielmehr bekommt das Projekt durch die Enge im Wohnwagen eine Kammerspiel-Note. Wer auf Psycho-Thrill steht, dürfte hiermit besser bedient sein, während „Alphas“ ein cooles Action-Spektakel werden könnte.
Alistair Legrand dreht „Tiburon“ im Frühjahr 2020 in Südafrika, Steven Quales „Alphas“ geht im kommenden Sommer in Puerto Rico vor die Linse – es gibt übrigens schon ein Teaser-Poster: