Die Karriere des 1916 als Issur Danielowitsch Demsky, Sohn jüdischer Immigranten aus Russland, geborenen Kirk Douglas begann direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach seiner Zeit als Soldat ging er erst zurück zum Theater, wurde dann schnell fürs Kino entdeckt. Eines seiner ersten Karriere-Highlights ist das Noir-Meisterwerk „Goldenes Gift“ von 1947, seine erste Oscarnominierung gab es dann 1950 für das Noir-Drama „Zwischen Frauen und Seilen“.
Auch wenn Kirk Douglas noch zwei weitere Male für einen Oscar nominiert wurde (1953 für „Stadt der Illusionen“ und 1957 für „Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft“), war er nie der Filmpreis-Star. Er spielte oft den harten Mann, war die überlebensgroße Ikone – am deutlichsten verkörpert mit seiner Paraderolle in „Spartacus“.
Er prägte Hollywood
Gerade mit „Spartacus“ prägte er Hollywood aber noch auf eine andere Weise. Douglas, der ab 1955 mit einer eigenen Produktionsfirma immer mehr Kontrolle über seine Projekte übernahm, heuerte Drehbuchautor Dalton Trumbo an, obwohl dieser auf der sogenannten Schwarzen Liste der Regierung stand, weil er verdächtigt wurde, Sympathien für Kommunisten zu haben.
Douglas spielte nicht nur strahlende Helden, wie er schon früh als zwielichtiger Reporter in Billy Wilders „Reporter des Satans“ bewies. Und er konnte auch sein übergroßes Macho-Image, das er sich mit vielen Leinwandrollen aufbaute, zurückstellen, wenn es der Part verlangte – zum Beispiel für Stanley Kubricks Weltkriegsdrama „Wege zum Ruhm“.
Auch ans Theater kehrte Douglas noch einmal zurück, als er 1963 „Einer flog über's Kuckucksnest“ zum Broadway brachte und die Hauptrolle des Randle P. McMurphy spielte. Eigentlich wollte er das Stück auch verfilmen, doch trotz seiner Star-Power gelang es ihm nicht. Er überließ die Rechte irgendwann seinem Sohn Michael Douglas, der 1975 mit dem oscargekrönten Meisterwerk von Milos Forman dann seinen ersten richtig großen Erfolg als Produzent feierte.
Ehrenoscar 1996, privates Leben zuletzt
Douglas, der auch Romane schrieb, wurde viel für sein ehrenamtliches Engagement und seine Wohltätigkeitsorganisationen ausgezeichnet. Er unterstützte Schulen, Universitäten und Krankenhäuser, spendete über 50 Millionen Dollar für den Kampf gegen Alzheimer und engagierte sich vor allem sehr stark in und für Israel, wo er unter anderem ein Theater und Spielplätze bauen ließ.
Der 1996 – kurz nach einem schweren Schlaganfall – mit einem Ehrenoscar ausgezeichnete Kirk Douglas lebte in den vergangenen Jahren von der Öffentlichkeit zurückgezogen und trat fast gar nicht mehr öffentlich in Erscheinung. Als wir 2018 seinen Sohn Michael Douglas zum Interview trafen, verriet der uns, dass sein Vater via Face-Time weiter an der Welt teilhabe, viel von den Reisen des Sohns mitbekomme und sonst die Vorzüge moderner Technik genieße, viel Netflix zu Hause schaue.
Nun ist mit Kirk Douglas eine der größten Ikonen Hollywoods am 5. Februar 2020 im Alter von 103 Jahren verstorben.