Das kommt etwas unerwartet: Greg Russo meldet deutliches Interesse an einer Verfilmung des Sci-Fi-Horror-Art-déco-Videospiels „BioShock“ an. In einem Interview mit Comicboook verriet der Autor, dass er aktuell permanent Leute anspreche, um sie von seiner zündenden Idee, „BioShock“ als Film umzusetzen, zu überzeugen. Er betont, er wolle die Horrorelemente des Spieles in den Vordergrund stellen. Ob er nur das Drehbuch verfassen will oder auch über die Regie nachdenkt, geht aus seinen Äußerungen nicht hervor.
Greg Russo: Die neue Hoffnung für Spieleumsetzungen?
Fehlende Gaming-Affinität – ein üblicher Vorwurf bei Filmadaptionen von Videospielen – kann man Russo jedenfalls nicht unterstellen: Nicht nur ist er Autor der kommenden „Mortal Kombat“-Verfilmung wie auch des anstehenden „Resident Evil“-Reboots sowie einer „Saints Row“-Adaption, auch für die Filmumsetzung von „Space Invaders“ soll er das Buch liefern. Ob die langersehnte Leinwandadaption von „BioShock“ wirklich zustande kommen wird, hängt demnach stark von den Erfolgen der genannten Projekte ab – das Drehbuch zu „Mortal Kombat“ stellt nämlich seinen Einstieg in die Filmwelt dar. Wir bleiben daher noch skeptisch, ob aus den vollmundigen Ankündigungen wirklich etwas werden kann. Denn vor ihm scheiterten schon ganz andere an dem Projekt…
"BioShock": Warum bisherige Ansätze baden gingen
Die Geschichte um die immer wieder laut werdenden und dann versandenden Pläne, „BioShock“ auf die große Leinwand zu verfrachten, ist ähnlich tragisch wie die Handlung des Spiels selbst. Schon ein knappes Jahr nach Erscheinen des ersten „Bioshock“-Teils war Gore Verbinski („Fluch der Karibik“) Feuer und Flamme für die Idee, aus dem Stoff einen R-Rated-Film zu machen. Doch Universal teilte dessen Begeisterung nicht und wollte nicht das notwendige Geld locker machen, das nötig wäre, um die opulente Unterwasserwelt Rapture angemessen in Szene zu setzen. Filme mit R-Rating galten damals schließlich noch als garantiertes Kassengift – etwas, das sich u. a. durch den Erfolg von „Deadpool“ zwischenzeitlich geändert hat. Ein Drehbuch von John Logan („Gladiator") lag bereits vor und angeblich sollte der damals hoch gehandelte „Prison Break“-Star Wentworth Miller die Hauptrolle bekleiden. Nachdem das Budget immer weiter schrumpfte, ersetzte Juan Carlos Fresnadillo („28 Weeks Later“) Verbinski auf dem Regiestuhl, welcher nur noch als Produzent fungierte. Doch auch mit all den Abstrichen wurde das Projekt nicht realisiert.
Darum geht es in "BioShock"
Im Ego-Shooter rettet die Spielfigur Jack sich nach einem Flugzeugabsturz über dem Atlantik in die mysteriöse Unterwasserstadt Rapture. Hier sollten ausgesuchte Vertreter der gesellschaftlichen Elite ein ungestörtes Leben führen. Doch die Droge ADAM, welche dem menschlichen Körper neue Fähigkeiten verleiht, raffte so gut wie alle Einwohner dahin. Die entvölkerten und verschwenderisch gestalteten Komplexe orientieren sich am Art-Déco-Stil Amerikas in den 30ern. Während Jack die Geheimisse der gescheiterten Utopie aufdeckt, trifft er nicht nur auf Schlüsselfiguren der dramatischen Stadtgeschichte, sondern auch auf maschinelle Kolosse namens Big Daddies, die zusammen mit kleinen Mädchen – Little Sisters – durch die finsteren Gänge stapfen.
Einen Vorteil könnte die lange Leidensgeschichte der „Bioshock“-Filmumsetzung jedoch haben: Zwischenzeitlich sind, ebenfalls unter der Leitung von 2K Games, die Nachfolger „BioShock 2“ von 2010 und das im Jahr 2013 das hochgelobte „BioShock Infinite“ (dieses Mal in einer dekadenten Wolkenstadt spielend) auf PC und Konsolen erschienen und erweiterten das Spieleuniversum um interessante Aspekte, die auch dem Film zuträglich sein könnten.
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