Mal ganz abgesehen von „Star Wars“ und epochemachenden Marvel-Gigantomanien: Disney hat Konjunktur. Das logisch betrachtet unabwendbare Zeitalter der Remakes jener Klassiker, die dem Mauskonzern zu Recht den Ruf als unnachahmlicher Kinomagier einbrachte (bis dann Hayao Miyazaki im Westen populär wurde, aber das ist eine andere Geschichte), hält schon seit Längerem Einzug.
Disney ist also in aller Munde: Während die „Aladdin“-Verfilmung noch erfolgreich durch die Kinos tourt, ist nun „Der König der Löwen“ auf vielen Plätzen, Pausenhöfen und Busbahnhöfen das Gesprächsthema Nummer eins. Der erste Trailer zum „Mulan“-Remake wurde jüngst erst veröffentlicht und stößt sowohl auf Zustimmung als auch auf erbitterte Kritik. Von der beschämenden Kontroverse um die Casting-Entscheidung für Meeresprinzessin „Arielle“ ganz zu schweigen.
Bisherige Live-Action-Filme aus klassischem Disney-Stoff
Es wirkt, als sei dies der Höhepunkt einer Remake-Phase, die 1994 mit „Das Dschungelbuch“ von Stephen Sommers begonnen hat. Dem Film folgte 1996 „101 Dalmatiner“, welcher sechs Jahre später das Sequel „102 Dalmatiner“ erhielt. 2010 erschien dann Tim Burtons erfolgreiche Interpretation von „Alice im Wunderland“ und weitere vier Jahre später die „Dornröschen“-Wiedergeburt „Maleficent - Die dunkle Fee“ mit Angelina Jolie. Es folgten dann Schlag auf Schlag Cinderella (2015), eine neue Live-Action-Fassung von „Das Dschungelbuch“ (2016), „Alice: Hinter den Spiegeln“ (2016), „Die Schöne und das Biest“ (2017), „Christopher Robin“ und „Dumbo“ (2019).
Damit wären wir in der Gegenwart. Aber was erwartet uns in Zukunft an modernisierten Disney-Klassikern? Diese Frage beantwortet die folgende Liste mit jeweils kurzen Einordnungen und der ersten FILMSTARTS-Einschätzung.
"Maleficent 2: Mächte der Finsternis"
Original: „Dornröschen“ (1959) bzw. das Märchen „Die schlafende Schöne im Walde“ (1697) von Charles Perrault
Darum geht’s: Prinzessin Aurora (Elle Fanning) ist zur Frau herangewachsen und steht nicht nur kurz vor ihrer Krönung, sondern auch vor der Ehe mit Prinz Philipp (Harris Dickinson). Die vormals rachsüchtige Fee Maleficent (Angelina Jolie) steht ihr geläutert zur Seite und hält das Waldkönigreich und die magischen Moore in Schuss. Doch dann betritt Auroras Schwiegermutter, Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer), die Bühne und die ungelösten Streitigkeiten zwischen Menschen und Feen treten wieder in den Vordergrund. Als wäre dies nicht genug, kündigt sich eine unheilvolle Macht am Horizont an, die alles verändern könnte.
Unsere Erwartungen: Im ersten Teil „Maleficent - Die dunkle Fee“ war das nuancierte Schauspiel Angeline Jolies für uns der klare Höhepunkt der düsteren „Dornröschen“-Variation. Dass sich in der Fortsetzung „Maleficent 2: Mächte der Finsternis“ Michelle Pfeiffer zum Hauptcast gesellt, kann eigentlich nichts Schlechtes heißen. Wenn sich das Sequel auf die Stärken des ersten Teils besinnt und es zugleich schafft, dessen Unstimmigkeiten auszubügeln, dürfen wir uns auf ein schaurig-schönes Wiedersehen mit den Figuren freuen. Mit Joachim Rønning („Pirates Of The Caribbean: Salazars Rache“) ist dieses Mal zudem kein Newcomer, sondern ein erfahrener Regisseur am Steuer.
Kinostart: 17. Oktober 2019
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