"Arielle, die Meerjungfrau"
Original: „Arielle, die Meerjungfrau“ (1989) bzw. das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ (1837) von Hans Christian Andersen
Darum geht’s: Meerjungfrau Arielle (Halle Bailey) hat die Nase voll vom submarinen Dasein. Sie sehnt sich danach, ein Mensch zu sein. Ihr Vater, König Triton (im Gespräch: Javier Bardem), ist von den Flausen seiner Tochter gar nicht entzückt und beauftragt die Krabbe Sebastian damit, ein Auge auf die vorlaute Arielle und ihren treuen Begleiter, den Doktorfisch Fabius (Stimme im Original: Jacob Tremblay), zu werfen. Als der menschliche Prinz Erik (wahrscheinlich Harry Styles) bei seiner Geburtstagsfeier in einem Sturm über Bord seines herrschaftlichen Schiffes fällt, rettet Arielle ihm das Leben und verliert zugleich ihr Herz an den Königssohn.
Die missgünstige Seehexe Ursula (Melissa McCarthy) schmiedet derweil Ränke und gewährt Arielle einen dreitägigen Landurlaub auf menschlichen Beinen. Sollte sie in dieser Zeit vom Prinzen geküsst zu werden, kann sie für immer die Menschengestalt behalten. Als Bezahlung dafür verlangt die unlautere Hexe allerdings Arielles Stimme.
Unsere Erwartung: Wir honorieren den Mut von Disney, Halle Bailey als titelgebende Meerfrau zu casten – die ikonische Figur wird die erste nennenswerte Rolle der R&B-Künstlerin sein. Mit Rob Marshall hat man sich zudem eine Regie-Vielfalt ins Boot geholt, um deren Musical-Expertise man sich unter anderem dank „Chicago“ und „Nine“ definitiv keine Sorgen machen muss. Einen „Arielle“-Film, bei dem man auf die beliebten Musical-Einlagen verzichet, will sicher niemand. Auch wegen des Drehbuchs muss man bei Autoren wie Jane Goldman („Kick-Ass“, „Kingsman: The Secret Service“) und David Magee („Life Of Pi“) vorerst wohl keine allzu großen Bauchschmerzen haben, dass sie den hinsichtlich des Frauenbildes etwas antiquitierten Stoff angemessen modernisieren.
Kinostart: 2020/2021
"Der Glöckner von Notre Dame"
Original: „Der Glöckner von Notre Dame“ (1996) bzw. der Roman „Der Glöckner von Notre Dame“ (1831) von Victor Hugo
Darum geht’s: Aufgrund der offenen Feindseligkeit gegen Sinti und Roma stirbt eine um Asyl bittende Mutter auf den Stufen des Notre Dame. Sie lässt ein entstelltes Baby zurück, das von dem hartherzigen Claude Frollo widerwillig großgezogen wird. Er tauft den Knaben auf den Namen Quasimodo und lässt ihn fern von den Blicken aller Menschen im Glockenturm der Kathedrale aufwachsen. 20 Jahre vergehen, bis Quasimodo der Sehnsucht, den Turm zu verlassen, nicht weiter standhalten kann. Dies stellt den Beginn einer komplizierten Liebe zu der beherzten Frau Esmeralda dar.
Unsere Erwartung: Ja! Gebt uns eine moderne Fassung dieses düsteren Märchens mit Frühgotik-Charme, das sich mit Sicherheit bestens in die heutige Zeit transportieren lässt. Vorausgesetzt, die Elemente kriegen ihre Frischzellenkur mit viel Fingerspitzengefühl. Die Themen Missbildungen, Fremdenhass und natürlich auch der noch lange nicht verschmerzte verheerende Brand von Notre Dame verlangen nach einer umsichtigen Behandlung des Stoffes. Hier sind wir besonders gespannt, wer den noch vakanten Regie-Posten für „Der Glöckner von Notre Dame“ übernehmen wird.
Kinostart: voraussichtlich 2021
"Die Hexe und der Zauberer"
Original: „Die Hexe und der Zauberer“ (1963) bzw. das Buch „Der König auf Camelot“ (1958) von T. H. White
Darum geht’s: England um das Jahr 600: Arthur ist ein Waisenknabe von 12 Jahren, der erst bei dem Ritter Sir Hector lebt und danach bei seinem Ziehvater Merlin, dem Zauberer, (magische) Lektionen fürs Leben lernt. Später gerät er nicht nur in die Gefangenschaft der Hexe Mim, welche sich als überlegene Kontrahentin Merlins sieht, sondern muss auch das sagenumwobene Schwert aus dem Stein ziehen, um König zu werden.
Unsere Erwartung: Das Original ist ein leichtfüßiger Spaß sondergleichen, der voller magischer Sperenzchen steckt und George Bruns völlig zu Recht eine Oscarnominierung für die Musik einbrachte. Wir sind gespannt, welchen Weg „28 Weeks Later“-Regisseur Juan Carlos Fresnadillo bei dem Remake einschlagen wird. Gut möglich, dass die Klassiker-Renovierung einen merklich ernsteren Ton erhalten wird. Dafür spricht ebenso, dass mit Bryan Cogman jemand das Drehbuch zu „Die Hexe und der Zauberer“ beisteuert, der bereits elf Folgen „Game Of Thrones“ geschrieben hat und außerdem an der zukünftigen „Der Herr der Ringe“-Serie von Amazon mitwirkt. Man darf also gespannt sein, was schlussendlich aus dem herzlichen Abenteuer gezaubert wird.
Start auf Disney+: unbekannt
Auf der nächsten Steine: Aliens, Feenstaub und Dschungelgesang...