Der 1931 geborene William Goldman gehörte von den 1960er Jahren bis Anfang der 2000er zu den gefragtesten Autoren in Hollywood. Nach Anfängen am Theater und mit Romanen feierte er 1966 mit seinem Skript zu dem Kinokassen-Hit „Ein Fall für Harper“ mit Paul Newman seinen Durchbruch in Tinseltown. Nur wenig Jahre später gewann er 1970 seinen ersten Oscar – für sein Drehbuch zu „Zwei Banditen“. Das Skript über Butch Cassidy und Sundance Kid sorgte in mehrfacher Hinsicht für Aufsehen. Es war für Goldman die erste Arbeit, die er ohne jeglichen Auftrag schrieb. Am Ende verkaufte er es für 400.000 Dollar, der damals höchste in Hollywood für ein einzelnes Drehbuch gezahlte Preis.
Goldman gab das Geld die Freiheit, nur noch zu machen, was er wollte. In den Folgejahren entstanden dabei unter anderem „Die Frauen von Stepford“, „Der Marathon-Mann“ (nach einem eigenen Roman), „Die Brücke von Arnheim“ und „Die Unbestechlichen“. Für das Journalismus-Drama über die Watergate-Affäre gab es den zweiten Oscar.
Skript-Doktor und Roman-Autor
Goldman war auch einer der meistgefragten Skript-Doktoren in Hollywood und überarbeitete immer wieder Drehbücher anderer Autoren. Daneben schrieb er auch weiter Romane und verarbeite auch seine Erfahrungen in der Traumfabrik, die er eher kritische sah.
Vor allem mit einem Roman sorgte er für viel Aufsehen: „The Princess Bride“, in Deutschland als „Die Brautprinzessin“ erschienen. Das 1973 erschienene Buch ist unter anderem besonders, weil William Goldman darin vorgibt, es nicht selbst verfasst zu haben, sondern es sei nur eine Bearbeitung und Kürzung eines anderen Buches: „S. Morgensterns klassische Erzählung von wahrer Liebe und edlen Abenteuern“. So erzählt Goldman in seinem Roman, wie er angeblich schon als zehn Jahre alter Junge mit diesem Buch in Berührung kam und es nun für seinen eigenen Sohn gekürzt habe, worauf die eigentliche Geschichte folgt. In Wirklichkeit hat Goldman die Figur Morgenstern erfunden und das Buch natürlich selbst geschrieben – wie auch das Skript zur Hollywoodverfilmung: die als „Die Braut des Prinzen“ bekannte Fantasy-Komödie gilt als Klassiker des Genres.
Als Drehbuchautor hatte Goldman Ende der Neunziger, Anfang der 2000er Jahre seine letzten Erfolge mit Filmen wie „Absolute Power“ oder „Dreamcatcher“. 2015 kam mit dem Jason-Statham-Actioner „Wild Card“ noch einmal ein Film nach einem Skript von Goldman in die Kinos. Dieses schrieb der Autor aber nicht mehr extra. Die Macher nutzten stattdessen das Drehbuch, welches Goldman bereits in den 80er-Jahren für eine Adaption seines eigenen Romans „Heat“ geschrieben hatte und bereits damals als „Heat – Nick, der Killer“ mit Burt Reynolds verfilmt wurde.