Kein Film bewegte unsere Leserschaft im Kalenderjahr 2018 bislang so sehr wie „Avengers: Infinity War“. Über keinen Film wird so viel diskutiert und bei keinem Werk so wild spekuliert, wie es nach dem Mega-Cliffhanger im kommenden Jahr in „Avengers 4“ weitergeht. Daher blicken wir in den restlichen Wochen dieses Kalenderjahres ein wenig voraus. Zu jedem einzelnen überlebenden Helden fassen wir bisher bekannte Informationen und kursierende Theorien zusammen und überlegen, wie es weitergehen könnte. Jeden Sonntag gibt es eine weitere Vorschau. Nach dem Hulk in der Vorwoche folgt nun Steve Rogers alias Captain America. Doch bevor wir dazu kommen, lohnt es, sich erst noch einmal daran zu erinnern, was er zuletzt erlebt hat.
Captain America in "Avengers 3: Infinity War"
In „Infinity War“ sehen wir einen Steve Rogers (Chris Evans), der seinen Superheldennamen abgelegt hat und mit unter anderem Sam Wilson (Anthony Mackie) und Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) im Untergrund lebt. Doch weil Thanos‘ Schergen auftauchen und Vision (Paul Bettany) und Wanda (Elizabeth Olsen) angreifen, kehrt er zurück und präsentiert dabei einen sehenswerten Vollbart. Bei der finalen Schlacht in Wakanda kann er allerdings den mächtigen Titanen Thanos (Josh Brolin) auch nicht aufhalten und ist am Ende unter den überlebenden Helden, die um ihre Freunde trauern.
Bartlos, aber mit Handschuh?
Einer Sache dürfen wir uns hinsichtlich „Avengers 4“ sicher sein: Wir sehen Steve Rogers wieder als Captain America und auch ohne den Bart aus dem dritten Teil. Dazu braucht es gar keine geleakten Set- und Promobilder, das war auch so zu erwarten. Schließlich lebt die Figur nicht mehr im Untergrund, sondern ist bereits wieder an die Öffentlichkeit getreten. Doch wie geht es für Captain America weiter? Dazu kursieren mehrere Theorien.
So gehen viele Fans davon aus, dass um Thanos zu besiegen und die am Ende des „Infinity War“ gestorbenen Helden zurückzuholen, ein Avenger den Handschuh samt aller Infinity-Steine tragen muss. Wir haben an anderer Stelle bereits spekuliert, dass dies zum Beispiel Iron Man sein könnte. Daneben wird auch viel für Thor argumentiert, doch natürlich ist Captain America eine sehr naheliegende Wahl. Wie mächtig er ist, zeigte sich bereits in „Infinity War“, als er alleine Thanos zumindest für kurze Zeit aufhielt.
Doch braucht es überhaupt eine Figur, die den – ohnehin erst einmal beschädigten – Handschuh trägt? Wäre es vielleicht nicht ein zu billiger Kniff, wenn ein Fingerschnipser alles rückgängig macht? Hat Cap vielleicht eine ganz andere Aufgabe?
Opfertod?
Wir wissen, dass sich Chris Evans‘ Zeit als Captain America dem Ende entgegen neigt. Sein aktueller Vertrag mit Marvel läuft angeblich mit „Avengers 4“ aus. Zudem haben die beiden Regisseure Joe und Anthony Russo bereits erklärt, dass ihre vier Filme („The Return Of The First Avenger“, „Civil War“, „Infinity War“ und eben „Avengers 4“) einen gemeinsamen Handlungsbogen für die Figur ergeben, der dann abgeschlossen ist. Diese Informationen zusammen legen den Schluss nahe, dass Cap stirbt. Einen Heldentod könnte den ersten Avenger natürlich deswegen ereilen, weil er den Handschuh benutzen will und dessen Macht zu groß für ihn ist. Doch viel wahrscheinlicher erscheint es, dass er sich für seine Kameraden opfert.
Aufgrund der bisher bekannten Informationen (vor allem durch Bilder vom Set) ist zu erwarten, dass die verbliebenen Avengers durch die Zeit reisen. Es wird spekuliert, dass sie so versuchen, in der Vergangenheit selbst an die Infinity-Steine zu gelangen. Klar ist: Thanos dürfte das nicht zulassen und ihnen nachsetzen. Stellt sich Cap ihm vielleicht alleine entgegen, um in einer kritischen Situation dafür zu sorgen, dass seine Kameraden fliehen können? In „Infinity War“ haben wir – wie bereits angesprochen – ja gesehen, dass er Thanos ausbremsen kann. Das dürfte schon reichen, um Iron Man (Robert Downey Jr.) und Co in einem kritischen Moment genug Zeit zu bescheren – und könnte gleichzeitig damit enden, dass ein wutentbrannter Thanos ihn tötet.
Aber gerade die Tatsache, dass so viele Fans mit dem Tod von Captain America rechnen, macht uns stutzig. In „Infinity War“ haben die Russos schließlich bewiesen, dass sie uns überraschen und nicht unbedingt das machen, was alle Fans erwarten. Verabschiedet sich Cap daher vielleicht lebend?
Reunion mit Peggy Carter?
Man könne am Ende alle ihre vier Filme zusammenschauen und würde darin einen roten Faden erkennen, verrieten die Russo-Brüder. Und dieser rote Faden ist die Geschichte von Cap. Eine Rolle spielt dabei seine große Liebe Peggy Carter (Hayley Atwell). In „The Return Of The First Avenger“ besucht er sie am Krankenbett, in „Civil War“ findet ihre Beerdigung statt und nur in „Infinity War“ bleibt zwischen all dem Trubel kaum Platz für sie oder ihre von den Russos eingeführte Nichte Sharon (Emily VanCamp).
Da es als nahezu sicher gilt, dass Zeitreisen in „Avengers 4“ in irgendeiner Form eine Rolle spielen, hoffen viele Fans, dass es zur Reunion von Cap mit seiner großen Liebe Peggy kommt. Und auch wir halten er für sehr wahrscheinlich, dass sich die beiden im vierten Teil noch einmal sehen. Darauf gibt es nämlich zwei sehr deutliche Hinweise in vorherigen Filmen.
Ein geschuldeter Tanz
In „Avengers: Age Of Ultron“ durchlebten die Helden – ausgelöst von der ihnen zu diesem Zeitpunkt noch feindlich gesonnenen Scarlet Witch – Visonen, die sich später in den meisten Fällen auf die ein oder andere Weise bewahrheiten sollten – wie Iron Mans Vision, dass alle anderen Helden sterben, oder Thors Vorahnung des Untergangs Asgards. Aber Caps Vision noch nicht. Er träumt davon, nach dem überstandenen Zweiten Weltkrieg mit seiner Peggy zu tanzen. Und ein Tanz mit Peggy kommt auch in einem Film der Russos vor: In „The Return Of The First Avenger“ sagt Steve, dass er ihr immer noch einen Tanz schulde. Wir glauben daher: In „Avengers 4“ löst er dieses Versprechen ein.
Die Frage bleibt daher nur, ob Cap bei einer Zeitreise oder mit Hilfe der in „Civil War“ eingeführten und in „Avengers 4“ wohl wichtigen, von den Regisseuren bereits im Januar 2018 geteaserten B.A.R.F.-Technologie Peggy nur einen kurzen Besuch abstattet oder vielleicht am Ende des Films – nach einem Sieg gegen Thanos – für immer an ihrer Seite bleibt und in der Vergangenheit sein altes Leben weiterführt – als hätte es die Zeit im Eis nie gegeben. Es wäre eine clevere Möglichkeit für die Marvel-Verantwortlichen, um Chris Evans in der Rolle gebührend zu verabschieden und gerade nicht das zu tun, was alle erwarten: die Figur zu töten.
Viele Möglichkeiten
Es gibt also sehr viele Ideen, wie es mit Cap in „Avengers 4“ weitergehen könnte und auch wir wissen noch nicht, worauf wir setzen sollen. Ein neues Leben mit Peggy wäre eine sehr reizvolle Auflösung, hätte aber natürlich den leichten Beigeschmack, dass man damit ihre weitere Geschichte, zum Beispiel ihren Ehemann und ihre Kinder, negieren würde. Daher ist ein Heldentod im Kampf gegen Thanos vielleicht die naheliegendere Variante…
Was genau passiert, erfahren wir dann ab dem 25. April 2019 im Kino. Welche Entwicklungen bei den übrigen Helden uns wahrscheinlich erscheinen, erfahrt ihr dagegen schon in den kommenden Wochen.
Bisher erschienen sind...
- Der Hulk in "Avengers 4": Vom Wüterich zum Professor?
- Captain America in "Avengers 4": Der neue Träger des Handschuhs?
- Nebula in "Avengers 4": Thanos-Töterin oder neuer Bösewicht?
- Rocket in "Avengers 4": Komik und Tragik in einem Waschbär
- Thor in "Avengers 4": Führt er eine Armee in die 2. Schlacht von New York?
- Black Widow in "Avengers 4": Vom "Secret Avenger" zur neuen Anführerin?
- Hawkeye alias Ronin in "Avengers 4": Mentor für "Tote Mädchen lügen nicht"-Star?