Nach Jahren, in denen er die unterschiedlichsten Jobs in Hollywood gemacht hat und sich dabei hocharbeitete, bekam Peyton Reed Ende der 90er endlich die Chance, einen Spielfilm zu inszenieren. Das Ergebnis „Bring It On“ bzw. „Girls United“, wie der Film hierzulande heißt, wurde ein weltweiter Erfolg und gilt heute als DER Cheerleader-Film schlechthin. Über die Jahre entstanden zahlreiche Direct-to-Video-Fortsetzngen, zuletzt 2017 „Girls United – Der große Showdown“, die alle nicht annähernd mit dem Original mithalten können. Als wir nun Peyton Reed zum Start von „Ant-Man And The Wasp“ zum Interview trafen, wollten wir deswegen wissen, ob er sich nicht eine eigene Fortsetzung vorstellen kann. Schließlich ist es gerade mit „Halloween“, dem neuen „Terminator“-Film oder dem gerade angekündigten „Robocop Returns“ von Neill Blomkamp ein Trend, Fortsetzungen zu machen, die schlechtere Sequels einfach ignorieren.
Auf unsere Frage hin zeigte sich Peyton Reed, der klarstellte, dass er mit all den „Girls United“-Sequels selbst rein gar nichts zu tun hatte, nicht nur sehr angetan von der Idee, sondern verriet uns sogar, dass er sich darüber schon mehrfach Gedanken gemacht und sogar Gespräche geführt hat: „Wir nähern uns ja dem 20-jährigen Jubiläum des Films. Und ich habe mit Drehbuchautorin Jessica Bendinger und sogar mit Kirsten Dunst und Gabrielle Union [zwei der damaligen Hauptdarstellerinnen] über die Jahre immer wieder gesprochen und wir haben uns gefragt, ob wir ein richtig überzeugendes Sequel machen könnten.“ Und dafür hat er sogar schon konkrete Ideen.
Peyton Reeds Ideen für "Girls United 2"
Der Regisseur verriet uns weiter, dass eine solche Fortsetzung seiner Meinung nach „ein Midlife-Crisis-Film“ sein müsste: „All die Figuren sind nun entweder verheiratet oder nicht, haben vielleicht Kinder.“ Natürlich dürfe man aber nicht die Ursprünge vergessen. Es müsse daher wieder ein Cheerleading-Film werden.
Für seine Idee zog er zudem noch einen Vergleich: Da wir im Interview bereits vorher über Peter Bogdanovich, den Lieblingsregisseur des Autors dieser Zeilen gesprochen haben, erinnerte Reed im Gespräch an dessen einziges Sequel: „Ich würde es so machen, wie es Peter Bogdanovich gemacht hat, als er ‚Die letzte Vorstellung‘ viele, viele Jahre später in ‚Texasville‘ mit einem komplett anderen Ton und einem anderen Gefühl aber denselben Figuren fortgesetzt hat.“
So stehen die Chancen auf ein Sequel
Noch können wir euch aber leider nicht sagen, ob es „Girls United 2“ von Peyton Reed jemals geben wird. Der Regisseur stellte klar: „Wir haben aktuell keinen klaren Plan!“ Aber man rede immer wieder darüber: „Wir haben gerade erst E-Mails dazu ausgetauscht“, so Reed bezogen auf seine Gespräche mit der Autorin und den Darstellerinnen. Und wenn man es eines Tages wirklich schaffe, „ein Drehbuch mit einer Geschichte zu entwickeln, die wirklich erzählt werden sollte“, dann dürfen wir uns auf ein Wiedersehen mit dem alten Cast freuen.
Denn Reed ist überzeugt: „Sie werden dann alle zurückkommen, weil wir so eine enge Gruppe bei diesem Film waren: Es war wie Ferienlager und ich war der Betreuer.“ Alle Beteiligten verspüren zudem laut Reed immer noch eine große Zuneigung zu den Figuren aus dem ersten Film. Und der Regisseur hat auf jeden Fall große Lust: „Nach meinem ersten Sequel mit ‚Ant-Man And The Wasp‘ fasziniert mich die Idee umso mehr.“
Unser ausführliches Interview mit Peyton Reed zu „Ant-Man And The Wasp“ erscheint dann rund um den Kinostart des neuesten Marvel-Abenteuers am 26. Juli 2018. Spätestens dann lest ihr unter anderem auch, was „New Hollywood“-Legende und Filmhistoriker Peter Bogdanovich mit der Inszenierung von Action in der „Ant-Man“-Fortsetzung zu tun hat…