Offiziell angekündigt waren weder ein Obi-Wan-Film noch ein Abenteuer rund um Kopfgeldjäger Boba Fett, doch es galt als offenes Geheimnis, dass hinter den Kulissen fleißig an den beiden „Star Wars“-Spin-offs gewerkelt wird. Doch damit ist es wohl nun vorbei. Den großen Flop von „Solo: A Star Wars Story“ nimmt Lucasfilm laut Quellen der Kollegen von Collider zum Anlass, das gesamte Projekt von Spin-offs unter dem Titel „A Star Wars Story“ zu stoppen.
Regisseur Stephen Daldry (unter anderem „Der Vorleser“) war angeblich an Bord eines Spin-offs über die Abenteuer von Obi-Wan Kenobi zwischen Episode III und IV. Ewan McGregor sollte erneut in die Rolle schlüpfen, zuletzt kursierte ein Drehbeginn für Anfang 2019, Vorbereitungen seien schon getroffen worden. Die Quellen von Collider berichten, dass der Film wirklich aktiv entwickelt wurde, alle Personen hinter dem Projekt aber nun nicht mehr beteiligt seien, also bereits über das Aus für das Projekt informiert wurden.
Auch der kursierende Boba-Fett-Film von „Logan - The Wolverine“-Regisseur James Mangold liege auf Eis. Die Gespräche mit dem Regisseur und Autor seien vor dem Flop von „Solo“ geführt worden und werden jetzt wohl nicht weiter verfolgt.
Große Probleme mit "A Star Wars Story"
Laut den Informationen von Collider wird es vorerst gar keine „A Star Wars Story“-Filme mehr geben. Es könnte damit sein, dass eine Marke komplett beerdigt wird, die von Anfang an Probleme bereitete. Bisher stand keiner der Einzelfilme unter einem guten Stern. Bei „Rogue One: A Star Wars Story“ gab es massive Probleme und umfangreiche Nachdrehs. Weite Teile des Films mussten neu gestaltet werden. Die Probleme von „Solo: A Star Wars Story“ mit dem Austausch der Regisseure mitten in der Produktion, Neudrehs, einem aufgeblähten Budget und einer anschließenden Enttäuschung an den Kinokassen sind hinreichend bekannt.
Weniger bekannt ist ein anderes Projekt, das bereits viel früher scheiterte: So sollte „Fantastic Four“-Regisseur Josh Trank bereits einen Boba-Fett-Film machen. Nur ganz kurz vor der offiziellen Bekanntgabe für die wohl sogar schon ein extra Trailer produziert worden war, zog Lucasfilm den Stecker.
Unabhängige Reihen statt abhängige Einzelfilme
Das Gerücht macht, sofern es stimmt, deutlich, dass man zukünftig wohl lieber auf Reihen als auf Einzelfilme setzen will. „Star Wars 9“ von J.J. Abrams als Abschluss der aktuellen Trilogie soll im Dezember 2019 in die Kinos kommen. Angekündigt ist zudem eine Trilogie von „Die letzten Jedi“-Regisseur Rian Johnson und eine Reihe von Filmen der „Game Of Thrones“-Autoren David Benioff und D.B. Weiss. Gemein ist diesen Projekten, dass sie komplett unabhängig von den bisherigen Ereignissen der „Star Wars“-Filme sein sollen, die Macher also viel größere erzählerische Freiheiten hätten. Das unterscheidet sie massiv von den Filmen über Obi-Wan, Boba Fett, Han Solo oder auch „Rogue One“, die als von der Hauptreihe abhängige Spin-offs am Ende in einem vorgegebenen Rahmen Lücken füllen.
Eines dieser unabhängigen Projekte könnte nun schneller als bislang geplant vorangehen, sollten Disney und Lucasfilm an dem Vorsatz festhalten, jedes Jahr einen „Star Wars“-Film zu veröffentlichten. Denn wenn es für 2020 wirklich keinen Obi-Wan-Film gibt, fehlt noch ein Projekt. Diesen Platz könnte zum Beispiel der Auftakt von Rian Johnsons Trilogie einnehmen.
Es bleibt nun mit Spannung abzuwarten, wann sich Lucasfilm selbst zu den Plänen des Unternehmens für sein „Star Wars“-Universum äußert.