Der charismatische Billy Dee Williams verkörperte 1980 in „Das Imperium schlägt zurück” Han Solos Kumpel und Schmugglerkollegen Lando Calrissian und spielte sich sofort auch in die Herzen der „Star Wars“-Fangemeinde. Auch im Trilogie-Abschluss „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ drei Jahre später war Williams mit dabei und festigte damit seine Popularität.
Zuletzt berichteten wir über Gerüchte, Williams könnte im kommenden Sternenkriegabenteuer „Star Wars 9“ nach über 35 Jahren Pause wieder mit Haut und Haaren in seine Paraderolle schlüpfen (Kinostart ist der 19. Dezember 2019). Diese Meldung nehmen wir zum Anlass, einmal auf die Karriere des Darstellers zurückzublicken und zu schildern, wie es nach dem „Star Wars“-Welterfolg eigentlich weiterging für den mittlerweile 81-jährigen Darsteller.
Erste Bekanntheit erlangte Billy Dee Williams in den 1960er Jahren, als er unter anderem eine erfolgreiche Schallplatte mit Swingstandards herausbrachte, in den 70ern hatte er dann Hauptrollen in den Motown-Produktionen „Lady Sings The Blues“ (nominiert für fünf Oscars) und „Mahagoni“ – jeweils neben Diana Ross. 1981, also nach „Episode V“ und vor „Episode VI“, war Williams als Sidekick von Sylvester Stallone im Thriller „Nachtfalken“ (3,5 von 5 Sternen auf FILMSTARTS) zu sehen. Nach „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ hatte er dann zwar regelmäßig Engagements, aber bis heute konnte der einst von Sidney Poitier, dem ersten schwarzen Oscargewinner als Bester Hauptdarsteller, ausgebildete Williams nicht an seinen bisher größten Erfolg anknüpfen.
Sein auffälligstes Engagement im weiteren Verlauf der Achtziger war eine wiederkehrende Rolle in der fünften Staffel der Edel-Seifenoper „Der Denver Clan“ (1984/85). Erst am Ende des Jahrzehnts ergatterte Williams wieder eine bedeutendere Rolle: In Tim Burtons „Batman“ spielte er den Staatsanwalt Harvey Dent und war dann auch für den Nachfolger „Batmans Rückkehr“ drei Jahre später vorgesehen, doch die Rolle wurde gestrichen und stattdessen der von Christopher Walken verkörperte Bösewicht Max Shreck eingefügt. So konnte Willliams nie Dents Wandlung zu Two-Face spielen, lieh der Figur jedoch im 2017er „The Lego Batman Movie“ immerhin noch einmal (spät) seine Stimme.
Rassismus in Hollywood?
Im Interview mit dem Magazin Backstage machte Williams 2001 seine Hautfarbe für den wechselnden Erfolg in Hollywood verantwortlich: „Das Frustrierende für mich war, dass ich wegen meiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe nie regelmäßig gute Rollen bekommen habe. Es sind mir viele wunderbare Dinge passiert, aber es fehlte die Kontinuität.“ Und so folgten auch in den 1990er Jahren für Billy Dee Williams erneut hauptsächlich TV-Filme und Produktionen fürs Heimkino. Hierzu sagte er im bereits erwähnten Interview: „Ich gehe hin und mache meinen Job, dann streiche ich mein Geld ein, geh nach Hause und mach das nächste Ding. Das ist meine Einstellung.“
Mehr Erfolg seit der Jahrtausendwende
Ab 2002 war der drei Mal verheiratete Vater zweier Kinder dann auch wieder im „Star Wars“-Kosmos beschäftigt – bis zum heutigen Tag allerdings lediglich als Sprecher. So lieh er im PC-Spiel „Star Wars Jedi Knight II: Jedi Outcast“ erstmals wieder „seiner“ Figur Lando die Stimme, was er in zwei im Jahr 2015 ausgestrahlten Episoden der animierten Serie „Star Wars Rebels“ wiederholte. Dazu kamen weitere Sprechrollen in „Star Wars“-Spielen sowie im „The LEGO Movie“ aus dem Jahr 2014, in dem Williams die Figur auch noch einmal sprach.
Zudem war Williams seit der Jahrtausendwende in kleinen Gastrollen in populären TV-Serien zu sehen, so trat er etwa in der 5. Staffel der Hit-Comedy-Serie „Scrubs - Die Anfänger“ als er selbst auf, und wird von der Figur „Turk“ (Donald Faison) liebevoll umarmt, die ihn dabei Lando nennt. Des Weiteren trat Williams als Pastor Dan in einer Folge der Sitcom „Die Wilden Siebziger!“ mit Ashton Kutcher und Mila Kunis auf.
"Star Wars 9"-Spekulationen
Und nun könnte wie erwähnt noch einmal „Star Wars“ folgen. Wie wir berichteten, hat Billy Dee Williams angeblich seine Ernährung umgestellt und soll drei Mal die Woche trainieren – ein ähnliches Programm, wie es Mark Hamill und Carrie Fisher vor ihrer Rückkehr befolgten. Allerdings ist der 1937 geborene Billy Dee Williams noch einmal deutlich älter als die anderen für die neue Trilogie zurückgekehrten Stars. Am nächsten kommt ihm noch Harrison Ford, der 1942 das Licht der Welt erblickte. Ob Williams die physische Herausforderung eines möglichen erneuten „Star Wars“-Auftritts bewältigen kann, bleibt abzuwarten.
Seinem Nachfolger Donald Glover, der die Figur Lando erst kürzlich in „Solo: A Star Wars Story“ verkörperte, gab Williams übrigens nur einen einzigen, aber dafür unschlagbaren Tipp: „Sei einfach charmant!“