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    Darum hat Alex Garland absolut keine Lust auf eine Fortsetzung seines Netflix-Hits "Auslöschung"

    Anfang 2018 sorgte Alex Garland mit seinem vielschichtig-ambitionierten Schocker „Auslöschung“ für hymnische Filmkritiken und ein geteiltes Echo beim Publikum. Jetzt erklärt der Regisseur, warum er keine Fortsetzung drehen will.

    Netflix

    Jeff VanderMeers Buchvorlage von Alex Garlands Science-Fiction-Thriller „Auslöschung“ mit Natalie Portman war als erster Teil der „Southern Reach“-Reihe gleich schon als Auftakt einer Trilogie angelegt. Danach folgten noch die Teile „Autorität“ und „Akzeptanz“, die verfilmt werden könnten. Nur einer spielt da nicht mit: Regisseur Alex Garland. Der hat nämlich schon direkt zum Start von „Auslöschung“ betont: „Ich möchte mich nicht in derselben Welt bewegen, in der ich die vergangenen drei Jahre verbracht habe. Ich will etwas anderes machen, ein Sequel reizt mich nicht im Geringsten.“

    Alex Garland: „Ich mache einfach keine Sequels“

    Dieser kurzen und knappen Weigerung folgt jetzt zum Heimkinostart von „Auslöschung“ in Nordamerika eine ausführlichere Stellungnahme gegenüber Indiewire, warum der Brite keine Lust auf ein Sequel hat: „Wir haben den Film gedreht und das ist es jetzt für mich. Wenn eine Sache erledigt ist, bin ich auch damit durch. Es war von Anfang an klar, für das Studio und den Cast, dass ich mich nicht als Teil eines möglichen Franchise sehe.“ Generell interessierten ihn Sequels nicht. Garland versucht sich noch in einer kulinarischen Metapher: „Es ist so, als wenn du keine Steaks magst. Du triffst nicht die Entscheidung, keine zu essen, sondern du isst einfach keine. Ich mache also einfach keine Sequels.“

    Auslöschung

    Die Geschichte hinter dem ambitionierten Science-Fictions-Thriller „Auslöschung“ ist auf dem Papier eine sehr stimmige. Romanautor („Der Strand“), Drehbuchautor („Sunshine“, „28 Days Later“, „Dredd“) und mittlerweile auch Regisseur („Ex Machina“) Garland drehte ein von der Filmkritik gefeiertes Meisterwerk (FILMSTARTS vergibt auch 5 Sterne), das ihm Vergleiche mit den großen Meistern wie Stanley Kubrick oder Andrei Tarkovski einbrachte – selbst wenn ein Teil des Publikums verstört reagiert hat. Dabei startete der Film nur in wenigen wichtigen Ländern im Kino, spielte aber weltweit bei einem Budget von 40 Millionen Dollar immerhin 43 Millionen ein. Den Rest des Ertrags steuert der Streaminggigant Netflix bei, der „Auslöschung“ im März 2018 exklusiv unter anderem in Deutschland veröffentlichte (in Nordamerika lief der Film 17 Tage nach Kinostart auf Netflix).

    Netflix

    Wie viel Netflix tatsächlich für „Auslöschung“ bezahlt hat, wird nicht öffentlich genannt. In der Frühphase der Produktion hieß es, dass Netflix die Hälfte des damals noch 55 Millionen Dollar schweren Budgets tragen wolle. Und zum Vergleich: Für „The Cloverfield Paradox“ zahlte der Streaminganbieter mehr als 50 Millionen Dollar, wie der Hollywood Reporter enthüllte. Also erstmal alles okay für eine nicht zu üppig kalkulierte Fortsetzung.

    Garland gibt Zustimmung für „Auslöschung“-Sequel

    Abgesehen von seiner eigenen offensichtlichen Sequel-Aversion gibt Garland aber seinen persönlichen Segen für eine Fortsetzung: „Ich habe nichts dagegen, dass jemand anderes das macht.“ Als nächstes dreht Garland übrigens die Pilotfolge der 8-teiligen Tech-Thriller-Serie „Devs“, die der US-Sender FX in Auftrag gegeben hat. Neben seinem Posten als Regisseur des Piloten wird das Multitalent „Devs“ auch als ausführender Produzent betreuen. In der Serie verschwindet der Freund der hochschwangeren Lily, die für eine hochmoderne Technologie-Firma in San Francisco arbeitet. Sie glaubt, dass der Konzern in das Verschwinden ihres Freundes verwickelt ist.

    "Auslöschung": So könnte es mit Alex Garlands Netflix-Meisterwerk weitergehen

    Und so ganz kalt gelassen haben die teils euphorischen Reaktionen auf „Auslöschung“ Garland nicht: „Ich war wirklich überrascht darüber. Es war sehr erstaunlich und sehr bewegend für mich. Man kann die Vergleiche mit Kubrick und Tarkovski nicht ernst nehmen, aber wenn Leute darüber sprechen, wie sehr der Film psychologisch Aspekte ihres persönlichen Lebens beleuchtet hat, hat das für mich etwas sehr Kraftvolles.“

     

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