Diejenigen, die am heutigen 10. April 2018 Google einen Besuch abstatten, werden von einem der größten Schauspieler des 20. Jahrhunderts begrüßt: Omar Sharif. Im sogenannten Doodle, mit dem das Internet-Unternehmen regelmäßig an besondere Anlässe erinnert oder bedeutende Persönlichkeiten ehrt, zieht ein Schatten langsam über das Gesicht des 2015 leider verstorbenen Ägypters. Heute wäre Omar Sharif 86 Jahre alt geworden.
Wer war Omar Sharif?
Einem größeren Publikum bekannt wurde Omar Sharif erstmals im Jahr 1962, als er in David Leans Historienepos „Lawrence von Arabien“ auf einem Kamel aus der vor Hitze flimmernden Wüstenluft herausgaloppierte. Die Rolle des Sherif Ali brachte Sharif den internationalen Durchbruch – zuvor hatte es der 1932 geborene Schauspieler bereits in seiner ägyptischen Heimat zu einiger Berühmtheit gebracht. Nach seinem Durchbruch, für den er auch eine Oscarnominierung erhielt, mauserte er sich zu einem der gefragtesten Gesichter Hollywoods: Er spielte Dschingis Khan und Che Guevara, begehrte die junge Barbra Streisand in William Wylers Musical-Klassiker „Funny Girl“ und drückte in der Titelrolle dem fünffach oscarprämierten „Doktor Schiwago“ seinen Stempel auf.
Seine letzten großen Leinwand-Auftritte absolvierte Omar Sharif dann Anfang der 2000er, als er in der Literaturverfilmung „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ die titelgebende Figur des Ibrahim verkörperte und zudem in Joe Johnstons Abenteuerfilm „Hidalgo“, 42 Jahre nach seinem großen Durchbruch in „Lawrence von Arabien“, der arabischen Wüste erneut einen Besuch abstattete. Am 10. Juli 2015 erlag Omar Sharif einem Herzinfarkt.
Engagement abseits der Schauspielerei
Auch abseits seiner populären Schauspiel-Rollen war Omar Sharif eine beeindruckende Persönlichkeit. Unter anderem wurde ihm im Jahr 2005 für seinen „Beitrag zur kulturellen Diversität und zum Dialog zwischen den Menschen im Bereich des Films“ die Sergei-Eisenstein-Medaille der UNESCO verliehen. Während des Arabischen Frühlings 2010/2011 stellte sich Sharif zudem demonstrativ auf die Seite der Revolutionäre und nutzte seine Stellung als Leiter des Kairo Filmfestival dazu, den Rücktritt des damaligen Präsidenten Husni Mubarak zu fordern.
Auch deshalb bekommt Omar Sharif zu seinem 86. Geburtstag nun ein eigenes Google Doodle spendiert, womit er nun in einer Reihe mit anderen großen Filmschaffenden wie Oskar Fischinger, Sergei Eisenstein oder Akira Kurosawa steht.