1984 veröffentlichte Stephen King gemeinsam mit Co-Autor Peter Straub den Fantasy-Roman „Der Talisman“ und schon damals hatte Steven Spielberg eine Adaption im Sinn. Den Kollegen von Entertainment Weekly verriet der Regisseur, dass Universal für ihn bereits 1982, als das Buch noch geschrieben wurde, die Rechte erworben habe und er sie nun persönlich besitze.
Zu einer Umsetzung kam es aber nie, obwohl Spielberg vor rund einem Jahrzehnt Autor Ehren Kruger („Ring“, „Ghost In The Shell“) beauftragte, eine Adaption für eine sechsstündige Mini-Serie zu schreiben. Die Realisierung wurde dann abgeblasen, weil zum einen der beteiligte TV-Sender TNT kalte Füße bekam, zum anderen aber auch Spielberg seine Absichten änderte und den Stoff dann doch lieber ins Kino bringen wollte.
Spielberg und King: Brüder im Geiste
Dazu soll es nun endlich kommen. Er hoffe, das Projekt in den nächsten Jahren nun endlich angehen zu können, so die Regielegende. Die Story um einen Jungen, der erkennen muss, dass die geheimnisvollen Territorien aus seinen Träumen wirklich existieren und er die Fähigkeit hat, in diese fremden Welten einzutauchen, habe ihn schon damals sofort fasziniert – und das tue sie auch heute noch.
Wer Stephen Kings „Der Talisman“ gelesen hat, dürfte darin ohnehin viele Motiven erkennen, die Steven Spielberg gerne nutzt – wie die jugendliche Hauptfigur und ihre Sorgen. Ohnehin sind sich die beiden Altmeister mit demselben Vornamen in unterschiedlicher Schreibweise näher als manch einer denkt. Laut Steven Spielberg sind er und Stephen King Brüder im Geiste und er könne sich gar nicht erklären, dass man nicht tatsächlich verwandt sei: „Ich glaube wirklich, dass wir eine spirituelle Verbindung haben, wenn es um die Filme und Geschichten gibt, die wir erzählen wollen“, so Spielberg zu EW.com. Es sei daher unglaublich, dass man noch nie richtig zusammengearbeitet hat, obwohl das oft angedacht war.
Führt Spielberg selbst Regie?
Bei „Der Talisman“ ist es nun bald womöglich so weit, wobei es noch sehr fraglich ist, ob Steven Spielberg auch selbst Regie führt. Bereits im Herbst 2017 wurde bekannt, dass „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“-Autor Josh Boone für Spielbergs Firma Amblin und Produzent Frank Marshall ein Drehbuch für eine Kinoversion schreiben soll. Nun will sich Spielberg entgegen der damaligen Planung zwar auch selbst stärker einbringen – aber womöglich nur als Produzent.
Er könne sich im Moment nicht als Regisseur für das Projekt fest verpflichten, erklärt der Filmemacher so EW.com und verweist dabei auf seinen vollen Terminkalender. So muss er unter anderem bald „Indiana Jones 5“ in Angriff nehmen, der am 16. Juli 2020 in die Kinos kommen soll. Vieles deutet in Spielbergs Ausführungen dabei darauf hin, dass er zwar sehr gerne Regie bei der King-Adaption führen will, es ihm aber noch wichtiger ist, dass die Geschichte endlich im Kino erzählt wird. Sollte dies in den kommenden Jahren aus Zeitgründen nur mit einem anderen Regisseur zu erreichen sein, hat er wohl keine Probleme damit, in die zweite Reihe zurückzutreten und nur als Produzent die Fäden zu ziehen.
Seit dem 5. April 2018 läuft mit „Ready Player One” das neueste Werk von Steven Spielberg in den Kinos – auch hier handelt es sich um eine Romanverfilmung, in der ein junger Mann in fremde Welten eintaucht. In diesem Fall geht es für Held Wade Watts (Tye Sheridan) in die Virtuelle Realität. Anlässlich des Kinostarts haben wir auch mit der Regie-Legende gesprochen.