Der deutsche Filmemacher Uwe Boll fällt in der Öffentlichkeit oft mit den unterschiedlichsten Äußerungen auf, und ob diese ernstgemeint sind oder nicht weiß man nicht immer so genau. Nun bemerkt Boll einerseits eine - nicht von der Hand zu weisende - Ähnlichkeit zwischen dem Postermotiv von Paul Thomas Andersons für sechs Goldjungen nominierten „Der seidene Faden“ und seinem eigenen 2005er Werk „Bloodrayne“. Gleichzeitig erwähnt Boll, dass er eine Serien-Fortsetzung seiner 2007er Action-Komödie „Postal: Der Film“ beim Streaming-Service Netflix gepitcht hätte - und dieses wohl erfolglos. Hier die entsprechenden Tweets (via ThePlaylist), bei denen aber dieses Mal klar sein dürfte, was Spaß und was Ernst ist:
Bolls Diebstahlsvorwurf ist natürlich nur ein Scherz. So gibt der umstrittene Filmemacher als mögliches Motiv für Andersons angebliche Handlung an, dass er in mehreren Ausgabe seines Podcasts „RAW“ über Paul Thomas Anderson gesprochen und dabei auch ganz allgemein über seinen neuen Film gelästert hat (den er aber nicht geschaut hat). Aber natürlich weiß auch Boll, dass dies nicht der Grund ist, sondern nutzt die Steilvorlage, die die wirklich große Ähnlichkeit bietet, geschickt, um sich und seinen Podcast ein wenig ins Gespräch zu bringen. Schaut man sich den Twitter-Feed des Deutschen weiter an, so sieht man zudem auch, dass sich dort neben dem „Beschuldigungs“-Post auch Lob auf Anderson findet, dass der Regisseur noch einmal zur Klarstellung genutzt hat, nachdem einige seinen Diebstahlsvorwurf doch etwas zu ernst nahmen:
Hier bezeichnet Boll dann „There Will Be Blood“ von Paul Thomas Anderson als seinen Lieblingsfilm und lobt auch „Boogie Nights“. So sollte eigentlich allen klar sein, dass Bolls Postervergleich ein Witz war. Eigentlich hätte man das schon vorher erkennen müssen, erkärte Boll doch auch, dass alle (möglichen) Oscars für „Der seidene Faden“ nun an „Bloodrayne“ gehen sollten – was wohl jeder als Scherz verstehen sollte:
Die eventuelle Adaption von „Postal: Der Film“ zu einer Serie dürfte dagegen ernst sein. Es scheint ganz so, als hätte Uwe Boll - entgegen anders lautender früherer Aussagen - das Filmemachen doch noch nicht an den Nagel gehängt. Zwar hat er mittlerweile im kanadischen Vancouver das Restaurant „Bauhaus“ eröffnet, doch scheint Boll auch ernsthaft an einer Rückkehr ins Film- bzw. Seriengeschäft zu arbeiten. Für „Postal: Der Film“ vergeben wir hier bei FILMSTARTS übrigens kümmerliche 0,5 von 5 Sternen – auch die US-Kollegen von ThePlaylist schreiben angesichts einer möglichen Serienfortsetzung, die zumindest zu Netflix auch nicht zu passen scheint, wie Boll selbst andeutet: „Möge Gott uns beistehen!“