Die erste Solo-Regiearbeit von Schauspielerin Greta Gerwig, „Lady Bird“, stößt bei US-Filmkritikern auf eine überwältigend-positive Resonanz: Auf der Übersichtsseite Rotten Tomatoes, wo Filmrezensionen gesammelt und aus allen vorhanden Kritiken dann ein Durchschnitt erstellt wird, erhielt die Coming-Of-Age-Tragikomödie bisher 196 positive Bewertungen in Folge! Dies bedeutete für Gerwigs Werk einen Allzeit-Rekord, worüber auch wir schon berichteten.
Doch der New Yorker Filmkritiker Cole Smithey schätzt die auch beim US-Kinopublikum erfolgreiche Geschichte nun als erster von Rotten Tomatoes berücksichtigter Kritiker als schlecht ein (via IndieWire). Zur Einordnung: Bei Rotten Tomatoes werden Rezensionen ausschließlich in die Kategorien gut („Fresh“) oder schlecht („Rotten“) eingeteilt. Darüber hinaus gibt es keine differenziertere Abstufung, wie das etwa auf der zweiten bekannten Sammelseite Metacritic der Fall ist. Deshalb liegt es auch durchaus im Bereich des Möglichen, dass ein Film, den alle berücksichtigten Kritiker lediglich „ok“ finden, auf Rotten Tomatoes eine 100-Prozent-Gesamtwertung erreicht . Auf Metacritic erhält „Lady Bird“ übrigens eine exzellente Bewertung von 94 von 100 möglichen Punkten.
Enttäuschung auf Twitter
Einige Twitter-User äußerten nun auf dem Kurznachrichtendienst ihren Unmut über Cole Smitheys negative Kritik:
Neben den spontanen, emotionalen Reaktionen fällt an den Tweets auf, dass die aufmerksamen User die Rezensions-Geschichte von Smithey genau unter die Lupe nehmen: Wie der User @LightsCameraPod bemerkt, war Smithey auch der erste, der dem Animations-Hit „Toy Story 3“ im Jahr 2010 die erste negative Bewertung gab – das Pixar-Werk steht inzwischen auf Rotten Tomatoes bei 287 guten und lediglich vier schlechten Bewertungen.
Wie Indiewire berichtet, hält Kritiker Smithey übrigens auch die 2017 erschienen „Wonder Woman“ von Patty Jenkins (FILMSTARTS-Wertung 4,5-Sterne) und „Dunkirk“ von Christopher Nolan für schlecht und gab ihnen ledigliche eine F-Wertung. In den USA wird in Filmkritiken oder beispielsweise auch beim CinemaScore-Bewertungssystem, das Publikumsreaktionen eines Films erfasst, oft ein den Schulnoten entsprechendes System benutzt, wobei A einer 1 im deutschen Schulsystem entspricht, F einer 6.) „Dunkirk“ halten wir hier bei FILMSTARTS übrigens für ein Meisterwerk.
Deutsche Zuschauer können sich ab dem 19. April 2018 ein eigenes Bild von „Lady Bird“ machen, denn dann startet die Coming-Of-Age-Geschichte auch hierzulande in den Kinos.