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    "Ein faszinierender Superheld": Dieser gefeierte Regisseur wollte einen "Spider-Man"-Film mit Andrew Garfield drehen
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Dieses Jahr sahnte er mit „Challengers“ die vollen fünf Sterne in der FILMSTARTS-Kritik ab. Nun träumt „Call Me By Your Name“-Regisseur Luca Guadagnino davon, er hätte an Sonys und Marvels kurzlebiger „Amazing Spider-Man“-Reihe mitwirken können.

    Sony Pictures Releasing

    Er wurde für den Kriegsfilm „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ und das tragische Musical „Tick, Tick…Boom!“ mit Oscar-Nominierungen bedacht – dennoch dürfte Andrew Garfield vielen Menschen vor allem als Peter Parker bekannt sein. Wie sehr ihn der Marvel-Superheld verfolgt, merkte der Schauspieler nun scherzend im Rahmen der Filmfestspiele von Marrakesch an:

    „Ich musste sehr hart arbeiten, damit mir weniger Leute Fragen über Spider-Man stellen“, klagte der „The Amazing Spider-Man“-Star ulkend auf dem Filmfestival, bei dem er als Jurymitglied fungiert. Beim Versuch, sich abseits der Marvel-Schöpfung zu profilieren, fiel ihm nun jedoch ein gefeierter Regisseur in den Rücken: „Call Me By Your Name“-Macher Luca Guadagnino sprach Garfield im Zuge der Eröffnungsfeierlichkeiten des Filmfestivals auf die Rolle an – und enthüllte, wie toll er Spider-Man findet.

    "Ich wünsche mir, man hätte mich gefragt"

    Zwar ist Guadagnino primär für Filme wie den Liebeshorror „Bones And All“ oder das erotisch aufgeladene Thrillerdrama „A Bigger Splash“ bekannt, allerdings gab er bei den Filmfestspielen von Marrakesch zu erkennen, dass er für Superhelden ein offenes Herz hat. Insbesondere die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft habe es ihm angetan: Der das Filmfestival als weiterer Teil der Jury begleitende Regisseur beteuerte, dass Spider-Man „ein faszinierender Superheld“ sei.

    Weiter erläuterte Guadagnino, dass er den Marvel-Helden schon lange begeistert verfolgt: Er habe voller Bewunderung Sam Raimis ersten „Spider-Man“-Teil gesehen und damals schon Ambitionen gehabt, in seine Fußstapfen zu treten. „Ich hatte diese Träume, weil ich ein kleiner Megalomane bin – und ich wünsche mir, man hätte mich gefragt, einen ['Spider-Man'-Film] zu machen“, wird Guadagnino vom Branchenportal Variety zitiert.

    Diese Träumerei, einen „Spider-Man“-Film zu inszenieren, rundete Guadagnino dadurch ab, dass er sich zu Garfield drehte und zu Protokoll gab: „Ich wünschte, ich hätte dich als Spider-Man inszeniert.“ Eine Zusammenarbeit zwischen Garfield und Guadagnino kam durchaus zustande, wenngleich ohne Marvel-Lizenz: Sie drehten zusammen den kommenden Thriller „After The Hunt“ mit Julia Roberts und „The Bear“-Star Ayo Edebiri in weiteren Rollen.

    Wie Spider-Man ein Martin-Scorsese-Projekt gerettet hat

    Obwohl Garfield Marrakesch anmerkte, dass er „ganz offensichtlich weiter daran arbeitet“, dass er seltener auf Spider-Man angesprochen wird, und Guadagnino diesen Prozess ausgebremst haben dürfte: Der „The Social Network“-Nebendarsteller gab zu verstehen, dass er „dankbar für die Zeit“ im Marvel-Franchise sei. Und das nicht nur aus Eigennutz, sondern auch, weil er glaubt, anderen Menschen damit geholfen zu haben:

    Garfields Einschätzung zufolge ist es den „The Amazing Spider-Man“-Filmen zu verdanken, dass Regielegende Martin Scorsese das mit Garfield, Adam Driver und Liam Neeson besetzte Historiendrama „Silence“ verwirklichen konnte. „Ich denke, dass Marty sein Passionsprojekt wahrscheinlich machen konnte, weil ein Typ, der Spider-Man gespielt hat, die Hauptrolle eines Jesuiten-Priesters im Japan des 17. Jahrhunderts übernahm“, so Garfield.

    Variety zitiert ihn weiter: „Der Umstand, dass dieser Film mit Spider-Mans Hilfe zustande kam, ist eine wundervolle Sache.“ Tatsächlich war Scorsese seit 1990 damit beschäftigt, alles Nötige in die Wege zu leiten, um „Silence“ drehen zu können. Doch Finanzierungsschwierigkeiten und eine holprige Projektentwicklung bremsten den Prozess aus. Erst 2016 wurde Scorseses filmische Herzensangelegenheit vollendet.

    Ironischerweise beklagte Scorsese vor wenigen Jahren medienwirksam, dass Marvel-Filme kein echtes Kino darstellen würden. Zudem bemängelte er, sie machten es anderen Filmen schwerer, sich ihre verdiente Aufmerksamkeit zu erkämpfen. Jedoch hat sich Scorsese nicht vollauf gegen Comic-Verfilmungen verschworen – einer Marvel-Verfilmung gönnt er ihren Erfolg. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Ich bin froh, dass das ein Erfolg war": Martin Scorsese mag diesen Marvel-Film
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