Wann immer dieser Tage eine Körperregion eines Schauspielers als unpassend empfunden wird, muss das Problem nicht am Set oder in der Maske gelöst werden – es bleibt immer noch die Postproduktion mit der Möglichkeit, die Bilder digital zu verändern. Henry Cavills Schnurrbart, den er sich für „Mission: Impossible 6“ wachsen ließ und auch bei den „Justice League“-Nachdrehs als Superman noch trug, wurde am Computer entfernt. aber das sah im Film leider nicht gut aus – ganz im Unterschied zu einer ähnlichen Trickserei, die beim 4,5-Sterne-Drama „Call Me By Your Name“ angewendet wurde und uns nicht negativ aufgefallen ist. Statt Cavills wurde Armie Hammers Körper verändert, und das deutlich weiter unten. Im Interview mit Sirius XM erzählte der Schauspieler, dass seine Hoden, die sich offenbar in sehr kurzen Hosen abzeichneten, digital verkleinert wurden.
„Ein paar Mal mussten sie meine Eier digital aus dem Film entfernen. Die kurzen Hosen waren sehr kurz. Was soll man machen?”, so Armie Hammer im heiteren Interview – in dem Regisseur Luca Guadagnino lächelnd ergänzte, dass es nicht nur an den Hosen lag. Damit jetzt keine Missverständnisse entstehen: Der Sundance-Hit „Call Me By Your Name“ ist trotz allem Spaß im Interview keine Komödie, sondern eine „mitreißend-subtile Liebesgeschichte“ zwischen dem 17-jährigen Elio (Thimotée Chalamet, „Homeland“) und dem älteren Oliver (Armie Hammer). Der Film, der am 1. März 2018 in den deutschen Kinos startet, hat „flirrend-sinnliche Bilder“ und ist trotz nackter Oberkörper und knapper Shorts nie aufdringlich.
