Die Tatsache, dass DCs neuer Superhelden-Blockbuster „Justice League“ an den Kinokassen floppte, rührt mit Sicherheit nicht daher, dass Superman-Darsteller Henry Cavill während der umfangreichen Nachdrehs mit Ersatz-Regisseur Joss Whedon einen für die Dreharbeiten zu „Mission: Impossible 6“ benötigten Schnurrbart trug und dieser nachträglich digital entfernt werden musste – auch wenn das nicht ganz spurenlos vonstattenging, wie wir in unserer Kritik anmerken.
Doch wie Reddit-User LDN_Film, der an den Special Effects von „Justice League“ mitarbeitete, in einem Ask Me Anything verriet, tat Warner Bros. alles dafür, um #Moustachegate (wie der CGI-Fauxpas in den Sozialen Netzwerken genannt wird) zu verhindern: Das Produktionsstudio bot Paramount Pictures, die für die Produktion von „M:I 6“ verantwortlich sind, sogar an, die kompletten Kosten für einen per Computer eingefügten Bart zu übernehmen, falls Henry Cavill sich rasieren dürfe. Paramount lehnte jedoch ab.
Haarig: Henry Cavills Schnurrbart macht "Justice League"-Nachdrehs kompliziert„Wir haben Superman testweise einen digitalen Schnurrbart verpasst, um dem ‚M:I 6‘-Team bei Paramount zu zeigen, dass dies viel einfacher ist, als ihn zu entfernen. Aber sie sagten Nein“, schreibt LDN_Film, dessen Identität von den Moderatoren des DCEU-Unterforums auf Reddit bestätigt wurde und der selbst an der digitalen Rasur mitarbeitete, und fügt hinzu: „Das war lächerlich kleinlich von ihnen.“
Dass die visuellen Effekte, vor allem auch was Supermans Gesicht angeht, in „Justice League“ nicht auf dem aktuellen Stand der Technik sind, weiß aber auch LDN_Film und erklärt dazu: „Bei den Effekten geht es um Zeit und Aufwand. Wenn man uns vier Monate vor Kinostart lächerlich schwere Szenen zu bearbeiten gibt, dann können sie einfach nicht perfekt sein.“ Hätte man bis 2018 Zeit gehabt, wäre der Film also verschoben worden, hätte man so seiner Meinung nach nicht gesehen, dass Cavills Gesichtspartie digital nachbearbeitet worden ist.
2. Bösewicht und kein Black Superman
Im AMA verrät der „Justice League“-Mitarbeiter noch weitere spannende Details zur gefloppten Superhelden-Zusammenkunft. So sollte es die Gerechtigkeitsliga unter anderem noch mit einem zweiten Bösewicht neben Steppenwolf zu tun bekommen: „Desaad war ursprünglich noch im Film […] Er sah ein wenig wie der Sensenmann aus, mit Totenkopf und langem Mantel“, schreibt LDN_Film. Desaad gehört wie Steppenwolf zu den Anhängern von Darkseid und ist dessen Foltermeister.
Niemals vorkommen sollte dafür ein böser Superman, der sich durch ein schwarzes Kostüm auszeichnet – worüber auch wir vor kurzem noch spekulierten: „Leider gab es niemals einen schwarzen Superman-Anzug“, bestätigt LDN_Film.
"Justice League": Trotz erfolgreicher Fan-Petition erscheint wohl kein Director's Cut von Zack SnyderZudem nahm der Reddit-User auch den Fans die Hoffnung, die auf die Veröffentlichung eines Director’s Cuts von Zack Snyder pochen und dafür sogar eine Petition starteten, die es mittlerweile auf beinahe 150.000 Unterstützer bringt. Laut LDN_Film gebe es zwar eine Schnittfassung, die Snyder vor seinem Rückzug von der Produktion von über neun Monaten angefertigt hat, jedoch fehle bei einem großen Teil davon noch die digitale Nachbearbeitung.
Eine solche Nachbearbeitung wäre aber nötig, um die Szenen veröffentlichswürdig zu machen. Dass Warner Bros. nochmal eine große Stange Geld in einen Film steckt, der wahrscheinlich schon so bereits 50 bis 100 Millionen Dollar Verlust einfahren wird, darf getrost bezweifelt werden - zumal man nicht davon ausgehen kann, dass die zusätzlichen Einnahmen eines Snyder-Cuts die dafür nötigen Ausgaben übersteigen.