Er ist doch so niedlich, also was könnte er Schlimmes verbrochen haben? Winnie Puuh ist jedenfalls schon seit Jahrzehnten eine der berühmtesten Figuren, die bei Disney heimisch sind. Er und seine Freunde Tigger und Co. sind weltweit bekannt und in der Regel verbindet man mit dem honigliebenden Bären sorgenfreie Unterhaltung für die ganze Familie. Nicht so in China: Wie der BBC berichtet, hat man jetzt im asiatischen Land Puuh aus den sozialen Netzwerken verbannt.
Sowohl der Name als auch Bilder der beliebten Figur können nicht mehr auf diversen Kanälen aufgefunden werden. Grund dafür ist der Umstand, dass User auf chinesischen Webseiten Winnie Puuh gerne als Vergleich für Präsident Xi Jinping herangezogen und sich so über den Staatsmann lustig gemacht haben. Mit dieser Maßnahme möchte die Regierung nun offenbar nicht nur verhindern, dass man sich weiterhin über Jinping lustig macht, sondern auch dass sich Puuh selbst zu einer verniedlichenden Darstellung des Präsidenten im Allgemeinen durchsetzt. In der Vergangenheit stellten Internetnutzer Bilder des Bären dem des Präsidenten gegenüber, so zum Beispiel bei diesem frostigen Händedruck zwischen ihm und dem japanischen Premierminister Shinzo Abe (links im Bild) oder bei einem Treffen mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama:
Zum Glück hat die Zensur in China keine Auswirkungen auf neue Filmprojekte mit einem Bezug zu Winnie Puuh. Im Film „Goodbye Christopher Robin“ wird die Geschichte des Puuh-Erfinders A.A. Milne erzählt und wie er sich den Bären überhaupt ausgedacht hat. Ab dem 29. September 2017 soll er in Großbritannien zu sehen sein, einen deutschen Kinostart gibt es hingegen noch nicht. Ferner ist auch mit dem nur „Christopher Robin“ betitelten Projekt ein weiterer Film in der Mache, in dem die Welt um Puuh weitergesponnen wird. Die Regie übernimmt Marc Forster („World War Z“), zuletzt war Ewan McGregor für die Titelrolle im Gespräch.