(Michelangelo Antonioni, Italien, Frankreich 1960)
Ein Film, der Schmetterlinge im Bauch gnadenlos vertreibt: Mit „Die mit der Liebe spielen“ seziert Michelangelo Antonioni das Wesen der Paarbeziehung und beerdigt jede romantische Idealvorstellung gleich mit. Als Sandros (Gabriele Ferzetti) Freundin Anna (Lea Massari) während eines Bootsausflugs spurlos verschwindet, überschattet der mysteriöse Vorfall die erste Begegnung zwischen dem jungen Mann und Claudia (Monica Vitti) – dennoch entwickelt sich zwischen den beiden eine Romanze. Aber auch dieser umwerfend schönen Frau wird Sandro nicht lange treu bleiben, denn in Antonionis (Anti-)Liebesdramen besitzt Zuneigung grundsätzlich eine frustrierend kurze Halbwertszeit. Der deutsche Verleihtitel von „L‘Avventura“ gibt zu verstehen, dass die Figuren mit der Liebe spielen, in Wahrheit verhält es sich aber genau umgekehrt, zumal sie ihren töricht erscheinenden Sehnsüchten restlos ausgeliefert sind. Wer einen harmonischen Abend mit der oder dem Liebsten verbringen möchte, sollte diesen elegischen Stimmungskiller also besser meiden.