(Ingmar Bergman, Schweden 1972)
Unter allen unbequemen Ingmar Bergman-Filmen den Drastischsten herauszupicken, ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Zweifellos ganz vorne mit dabei sein muss aber sein psychologisch tiefschürfendes (und außerdem farbenintensives) Terrorwerk „Schreie und Flüstern“. Ende des 19. Jahrhunderts treffen nach längerer Zeit drei entfremdete Schwestern unter besonders unangenehmen Vorzeichen wieder aufeinander, denn eine von ihnen liegt im Sterben. Die flehentlich herbeigesehnte Erlösung bleibt ihnen verwehrt, vielmehr werden sie von den Dämonen ihrer Vergangenheit eingeholt: In beunruhigenden Rückblenden erzählt Bergman von Ehebruch, Selbstverstümmelung und Suizidversuch und spinnt dabei ein Netz aus Schuld, Eifersucht, Angst und Hass. Hier bringt nicht einmal der Tod Erlösung... Willkommen in der Hölle!