(Roberto Rossellini, Italien 1948)
Roberto Rossellini („Rom, offene Stadt“) hat „Deutschland im Jahre Null“ im Sommer 1947 an Originalschauplätzen im noch immer weitgehend in Trümmern liegenden Berlin gedreht. Der italienische Neorealist begleitet den kleinen Edmund (Edmund Meschke), der den gesamten Tag damit beschäftigt ist, Essen für seine Familie aufzutreiben. Der Vater liegt im Sterben und kann zur Versorgung nichts beisteuern. Nachdem Edmund beim Gräberausheben nicht mithelfen darf, geht er Betrügern auf den Leim und dann ist da auch noch sein pädophiler ehemaliger Lehrer, der ihn indirekt dazu ermutigt, den kranken Vater zu töten – so hätten die übrigen Familienmitglieder immerhin mehr zu essen. Der Film ist ein erschütterndes Zeit-Dokument von Not und Elend der Nachkriegszeit und noch viel mehr als das: Rossellini lässt uns in die Abgründe der geschundenen menschlichen Seele schauen, die keinerlei moralische Orientierung mehr findet. Wir möchten nicht verschweigen, dass es sich bei „Deutschland im Jahre Null“ um einen Lieblingsfilm von Michael Haneke handelt...