(Isao Takahata, Japan 1988)
Zwei Geschwister kämpfen 1945 im zerbombten Japan ums nackte Überleben – so lautet die Prämisse des herzzerreißend traurigen Ghibli-Animes „Die letzten Glühwürmchen“. Bereits zu Anfang nimmt Regisseur Isao Takahata dabei das tragische Schicksal der Kinder vorweg und raubt dem Zuschauer damit schnellstmöglich jede Hoffnung auf einen positiven Ausgang. Wenn Seita und Setsuko im weiteren Verlauf Gemüsefelder oder Häuser plündern, ist das für den Betrachter besonders bitter, denn er weiß schließlich, dass ihr Aufbäumen letztlich vergebens sein wird. Durch diese deterministische Note untergräbt der Filmemacher gleichsam jede Hoffnung – es erscheint nicht nur fast unmöglich, sich zwischen Bombenangriffen, Kriegstrümmern und Krankheit Lebensmut zu bewahren, sondern nahezu sinnlos.