Wer mit der Diskographie David Bowies auch abseits von Ziggy Stardust und Major Tom vertraut ist, dürfte folgendes Dystopie-Setting erkennen: Mord ist nicht gleich Verbrechen, sondern kann auch als Kunst anerkannt werden. Eine staatliche Kammer hat von Fall zu Fall zu entscheiden, welche Tötungen damit legal sind und welche nicht. So steckte David Bowie den Handlungsrahmen seines 1995 erschienenen Konzeptalbums „1. Outside“ ab.
Die polnische Regisseurin Agnieszka Smoczynska will diese Idee nun für einen ihrer nächsten Filme aufgreifen. Unter dem Titel „Deranged“ soll es um einen Ermittler des Art Crime Department gehen, der, wie bei Bowie, mit dem Mord an einem jungen Mädchens konfrontiert wird. Smoczynska beschreibt „Deranged“ als Science-Fiction-Oper und plant, David Bowies Musik für den Soundtrack zu nutzen. Ob nur Tracks von „1. Outside“ zum Einsatz kommen sollen oder auch andere Kapitel der fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere Bowies berührt werden, kam im Interview mit Birth Movies Death nicht zur Sprache.
Allerdings befindet sich „Deranged“ noch in einem sehr frühem Entwicklungsstadium. Bevor sich Smoczynska der konkreten Umsetzung annimmt, möchte sie sich zunächst auf ein noch unbetiteltes Psycho-Drama rund um eine Frau, die ihr Gedächtnis verliert, konzentrieren. Smoczynskas Spielfilmdebüt „Sirenengesang“ startete am 1. Februar 2017 in den USA. Darin erzählt die Regisseurin eine sehr moderne Version des Andersen-Märchens „Die kleine Meerjungfrau“ als Horror-Musical mit strippenden, kannibalischen Nixen. Laut Kritiken ist Smoczynska dabei auf einem guten Weg, ihren ganz eigenen Stil zu entwickeln. Wann „Sirenengesang“ in Deutschland erscheint, ist noch nicht bekannt.