Während „La La Land“ die Golden Globes dominiert hat, kommt aus Polen ein Musical der etwas anderen Art: Statt Hollywood-Darlings heulen hier kannibalische Meerjungfrauen ins Mikro. Und strippen tun sie auch noch! „Sirenengesang“ lautet der deutsche Titel des Spielfilmdebüts von Regisseurin Agnieszka Smoczynska und nein: trotz des obskuren Settings handelt es sich dabei nicht um Trash.
Internationale Premiere feierte der Film 2016 auf dem Sundance Festival, nachdem er bereits im Dezember 2015 in Polen startete. Von dort aus schaffte es „Córki Dancingu“, so der Originaltitel, auf über zwanzig weitere Filmfestivals in der ganzen Welt. Das Gdynia Film Festival überreichte den Preis für die beste Debüt-Arbeit.
Regisseurin Smoczynska beschreibt den Streifen als „wildes Coming-Of-Age-Märchen“, das zu gewissem Grad auch erzählerische Elemente der klassischen Hans Christian Andersen-Geschichte aufgreift: Eine der beiden im Zentrum stehenden Nixen-Schwestern verliebt sich in einen Menschen. Das verträgt sich vermutlich eher semi-gut mit den vampirischen Anlagen der Monstermädchen. „Sirenengesang“ spielt im Warschau der 80er-Jahre, kommt mit extravagantem New Wave-Soundtrack daher und erkundet in schillernden aber auch viszeralen Farben das städtische Nachtleben. Einen gewissen Sinn für abstruse Stories sollte man für den Film wohl mitbringen. Der erste untertitelte Trailer macht jedenfalls neugierig.
Ein deutscher Kino- oder DVD-Termin ist zwar noch nicht bekannt.