John McTiernans „Stirb langsam“ ist für uns der beste Anti-Weihnachtsfilm aller Zeiten, der zweitbeste Actionfilm aller Zeiten und insgesamt der zehntbeste Film aller Zeiten!
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Zudem bietet der Heiligabend-Reißer mit Hans Gruber (Alan Rickman) nicht nur einen der besten Bösewichte überhaupt, sondern mit ihm auch noch das lustigste falsche Deutsch in einem Hollywoodfilm: „Karl, schieß dem Fenster!“
Aber hätten wir statt dieses Meisterwerks fast die Fortsetzung zu einem mittelmäßigen B-Reißer aus der Karriere von Arnold Schwarzenegger bekommen? Schließlich hält sich im Internet seit Jahren hartnäckig die Behauptung, dass das Drehbuch zu „Stirb langsam“ ursprünglich für eine Fortsetzung von Mark L. Lesters „Das Phantom Kommando“ bestimmt gewesen sei!
Aber was ist dran an der Verschwörungstheorie? Ist Bruce Willis wirklich nur zum Actionstar avanciert, weil Arnold Schwarzenegger keinen Bock auf ein Sequel hatte und ihm deshalb ein Hammerskript wie das zu „Stirb langsam“ überlassen hat?
Inzwischen hat Steven de Souza, der Drehbuchautor von „Das Phantom Kommando“ und „Stirb langsam“, das Gerücht im Gespräch mit dem Bristol Bad Film Club wieder aus der Welt Geräumt:
Ich weiß auch nicht, wie sich die Story im Internet entwickelt hat – aber so ist völlig falsch. „Stirb langsam“ basiert auf dem Buch „Nothing Lasts Forever“ von Roderick Thorpe, das wiederum eine Fortsetzung seines früheren Buchs „The Detective“ ist. Mit der Wette kann man übrigens leicht Geld verdienen: „Wer hat in welchem Film zum ersten Mal John McClane gespielt?“ Alle werden antworten: „Bruce Willis in ‚Stirb langsam‘!“ Aber das stimmt nicht, es war Frank Sinatra in „Der Detektiv“. Deshalb war 20th Century Fox auch vertraglich dazu verpflichtet, zunächst Frank Sinatra die Rolle anzubieten. Zum Glück hat er aber gesagt: „Ich bin zu alt und zu reich, um noch Filme zu machen.“
Aber wie sieht es mit „Das Phantom Kommando 2“ aus? Gab es überhaupt jemals Pläne für eine Fortsetzung? Auch dazu hat sich Steven de Souza in dem Interview geäußert:
Für das Sequel haben wir uns gedacht, dass Arnold, nachdem er halb Los Angeles in die Luft gejagt hat, zu einer Art trauriger Berühmtheit gelangt ist. Er hat die Armee verlassen und betreibt inzwischen eine eigene Sicherheitsfirma, die den Auftrag eines großen Konzerns bekommt, für die Sicherheit der Führungskräfte und der Computersysteme zu sorgen. Arnold heuert also die gefährlichsten Typen an, die er finden kann, um das Gebäude zu bewachen – nur um dann festzustellen, dass es sich bei dem Unternehmen in Wahrheit um eine illegale Waffenfabrik handelt. Im Finale hätte Arnold dann gegen all die Leute antreten müssen, die er selbst eingestellt hat – all die fiesen, harten Wächter sowie die Sicherheitssysteme und die Wachhunde, einfach alles!