Der Pool an Realverfilmungen beliebter Disney-Animationsklassiker wächst stetig weiter und Jon Favreau leistet nach „Das Dschungelbuch“ bald seinen nächsten Beitrag, doch es wird ein anderer als gedacht. Als nach dem Erfolg von „Das Dschungelbuch“ eine Fortsetzung, ebenfalls unter der Regie von Favreau, angekündigt wurde, lag die Vermutung nahe, er werde „The Jungle Book 2“ als nächstes entwickeln. Doch dann bestätigte ihn Disney auch noch als Regisseur der „Lion King“-Realverfilmung und nun ließ sich CinemaBlend von Favreaus Effekte-Spezialist Robert Legato bestätigen, welches Projekt der Regisseur nun tatsächlich als erstes in Angriff nehmen werde – es wird „Der König der Löwen“.
Im Rahmen einer Presseveranstaltung sprach CinemaBlend mit Legato und erkundigte sich, ob er nach seiner Arbeit an „The Jungle Book“ auch an „Der König der Löwen“ beteiligt sein werde und für wann das Projekt angesetzt sei. Der Spezialeffekte-Profi, der bereits an Blockbustern wie „Avatar“ und „Titanic“ mitarbeitete, bestätigte sein Engagement für „Der König der Löwen“ und erklärte: „Das ist auch das nächste Projekt, [das wir machen]. Wir haben schon mit der Planung angefangen.“ Vor allem beschäftige man sich aktuell mit den technischen Neuerungen, die es seit den Dreharbeiten von „The Jungle Book“ gegeben hat, und wie man die damals eingesetzten Methoden noch besser für „König der Löwen“ verwenden kann, der ebenfalls ein sehr realistisch aussehender Film werden soll.
Der Erfolg von „The Jungle Book“, der weltweit knapp 967 Millionen US-Dollar einspielte, habe laut Legato überhaupt erst den Weg dafür bereitet, dass man bei Disney an einen „Der König der Löwen“-Realfilm glaube, in dem immerhin überhaupt keine Menschen vorkommen. Die menschliche Hauptfigur Mogli sei im „Dschungelbuch“ etwa nur die Hälfte der Laufzeit zu sehen und trotzdem habe das Publikum in den Szenen nur mit Tieren nicht das Interesse verloren, obwohl eine menschliche Identifikationsfigur fehlte – dies habe das Team laut Legato optimistisch für den Erfolg der „Lion King“-Realverfilmung gestimmt.
Und auch Favreau selbst hatte ein paar Takte zu seinem nächsten Projekt und der Technik, die man dafür bemühen werde, zu sagen. Der Filmemacher sprach mit ComingSoon und erklärte, er habe Virtual-Reality-Technologie bereits bei „The Jungle Book“ genutzt und wolle sie nun noch viel stärker bei „Der König der Löwen“ einsetzen. Dass sich diese Technologie so schnell entwickle liege daran, dass man sie auch für Konsumenten verfügbar machen kann – deren Kaufkraft treibe die Entwicklung voran. Technologien, die hingegen hauptsächlich fürs Filmemachen und nicht für den privaten Gebrauch vorgesehen sind, beispielsweise Motion Capturing und Simulcam-Technologie, werden nur langsam weiterentwickelt – seit dem bahnbrechenden Technologie-Einsatz in „Avatar“ habe sich da nur wenig getan.
Im Grunde könne man sich den Einsatz von Virtual Reality beim Filmemachen so vorstellen, dass statt einer Person mit HMD (Head-Mounted Display) die Kamera diese Position einnimmt und die Bilder für das gesamte spätere Kinopublikum auf ähnliche Art einfängt, wie sie eine einzelne Person mit „VR-Brille“ wahrnehmen würde, erläuterte Favreau stark vereinfacht. Dass an dieser Technologie immer weiter rumgewerkelt werde, sei für das Filmemachen ein Segen, man könne viel ausprobieren. Vor allem beim Erschaffen von Hintergründen, in denen sich die Figuren dann bewegen, sei der Einsatz von Virtual Reality hilfreich – man könne virtuelle Räume erschaffen, die in alle Richtungen nutzbar sind.
Wann die Realverfilmung von „Der König der Löwen“ über die Abenteuer von Löwenprinz Simba in die Kinos kommt, ist noch nicht bekannt. Die nächste Realfilmversion eines Disney-Klassikers im Kino wird „Die Schöne und das Biest“ sein, der am 16. März 2017 startet.