In „Jack Reacher“ gibt’s einige Übertreibungen, den Vogel aber schießt Werner Herzog ab, der den Bösewicht spielt. In unserer Kritik zum Tom-Cruise-Actioner heißt es dazu: „Das deutsche Regie-Enfant-Terrible („Aguirre, der Zorn Gottes“, „Bad Lieutenant“) schauspielert erst gar nicht und sagt als russischer Ex-Gefangener, der sich nur als „Der Zec“ bezeichnen lässt und sich von jeder Hand drei Finger abgebissen hat, einfach Befehle auf. Er trägt diese in dem aus den eigenen Dokumentarfilmen wie „Die Höhle der vergessenen Träume", in denen er als Erzähler fungiert, bekannten unverwechselbaren Duktus vor.“ Dem Business Insider erklärte Herzog nun, dass er sich vorstellen kann, nach Jack Reacher auch gegen James Bond anzutreten. „Ich glaube, ich wäre ein guter Bösewicht in einem ‚James Bond‘-Film.“
Offenbar glaubt Herzog außerdem, dass er einen besseren Job machen würde als Vorgänger wie Christoph Waltz (in „Spectre“), Javier Bardem (in „Skyfall“) oder Mads Mikkelsen (in „Casino Royale“). „Das letzte halbe Dutzend Bösewichte in ‚James Bond‘-Filmen war ziemlich schwach. Sie waren nicht sonderlich überzeugend.“
In „Jack Reacher“, dessen Sequel am 10. November 2016 startet, sei Herzog seine Rolle leicht gefallen, „weil es die Funktion des Gegenspielers war, einfach nur Furcht und Horror zu verbreiten.“ Bei „Reacher“ lief es für Herzog also gut, für „James Bond“ ist er bereit – aber drunter will es der 74-Jährige wohl nicht machen. Die Parts mehrerer Hauptbösewichte in anderen, nicht genannten Filmen, die ihm nach „Jack Reacher“ angeboten worden seien, habe er abgelehnt. Da sei es um „dummes Zeug“ gegangen.
Werner Herzogs neue Doku „Into The Inferno“ gibt’s ab dem 28. Oktober 2016 auf Netflix, seinen Entführungsthriller „Salt And Fire“ mit Michael Shannon, Veronica Ferres und Gael García Bernal ab dem 8. Dezember 2016 im Kino.