Von Blockbustern und dem Hollywood-System hat Shia LaBeouf eigentlich die Nase ziemlich voll und will daher lieber kleinere und unbequeme Filme machen. Doch trotzdem findet er lobende Worte für einen Blockbuster-Filmemacher – für „Transformers“-Regisseur Michael Bay: „Mike ist ein Künstler“, so LaBeouf im Gespräch mit Variety. Die Zuschauer würden gar nicht verstehen, wie cool Bay sei. Trotzdem hat er auch ein paar kritische Worte über Michael Bay zur Hand. Dieser könne noch besser werden und LaBeouf weiß auch wie: Bay müsse mehr Eier zeigen. Der „Transformers“-Regisseur versuche James Cameron nachzueifern, doch diese Art des Filmemachens sei am Aussterben: „Wenn Mike überstehen will, muss er verdammt noch mal verrückt werden.“ Bay soll also abgefahrenere Werke machen.
Den großen Durchbruch in Hollywood hat LaBeouf eigentlich Steven Spielberg zu verdanken, der ihn in seinen Anfangsjahren förderte. Doch heute blickt der Schauspieler enttäuscht auf diese Zeit zurück. Als er aufgewachsen sei, habe er immer davon geträumt, mit Spielberg zu arbeiten. Das sei das ultimative Ziel für ihn gewesen, als er mit der Schauspielerei anfing. Umso größer war die Enttäuschung: „Wenn du dort angelangt bist, merkst du schnell, du arbeitest nicht mehr mit dem Spielberg, von dem du geträumt hast. Du triffst einen ganz anderen Spielberg, der in einer anderen Phase seiner Karriere ist. Er ist heute weniger ein Regisseur als eine verdammte Firma.“
Zudem kritisierte er, dass die Arbeit an Sets zu Spielberg-Filmen die Schauspieler einschränke. Alles sei so minutiös geplant: „Du hast genau 37 Sekunden, um deine Sätze aufzusagen. Wenn du das für fünf Jahre machst, weißt du nicht mehr, was du eigentlich arbeitest.“
Er möge die fünf Filme, die er mit Spielberg gemacht habe, daher nicht. Der einzige, der ihm davon noch gefalle, sei der erste „Transformers“-Film. Spielberg produzierte mit LaBeouf neben einer „Transformers“-Trilogie unter anderem noch den Verschwörungsthriller „Eagle Eye“. In „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ stand LaBeouf zudem für seinen Förderer selbst vor der Kamera.
In dem Interview mit Variety erklärt LaBeouf übrigens auch noch, dass er eine Rolle in „Suicide Squad“ übernehmen sollte, Warner ihn aber nicht wollte. Im Kino ist der Schauspieler demnächst übrigens in dem Indie-Film „American Honey“ zu sehen. Das „packende Generations- und Gesellschaftsporträt“ (4-Sterne in der FILMSTARTS-Kritik) startet am 13. Oktober 2016.