DC und Warner haben es aktuell nicht leicht, ihr filmisches Comic-Universum problemlos in Gang zu bringen. Nachdem jüngst sowohl „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ als auch „Suicide Squad“ bei den Kritikern und vielen Zuschauern auf wenig Gegenliebe stießen (auch wenn sie an den Kinokassen durchaus überzeugen konnten und können), soll als nächstes die kämperische Amazone Wonder Woman (Gal Gadot) mit ihrem Solo-Abenteuer die Massen von der Qualität des DC Extended Universe überzeugen. Nach der Enthüllung des ersten Trailers auf der diesjährigen Comic Con in San Diego zeigten sich in dieser Hinsicht viele zuversichtlich. Doch nun bekommen die euphorischen Stimmen Gegenwind von einer angeblichen Ex-Angestellten von Warner Bros., die ihrem Ärger über das Studio in einem offenen Brief an den Warner-Chef Kevin Tsujihara lautstark Luft macht.
In dem Schreiben, das unter dem Namen Gracie Law auf der Website Pajiba veröffentlicht wurde, kritisiert die Urheberin generell die Tatsache, dass Tsujihara nach mehreren Flops und Enttäuschungen von Filmen seines Studios (auch abseits der DC-Blockbuster) noch immer seinen Führungsposten innehat, während jedes Mal nach einem weiteren gescheiteren Projekt Hunderte niedere Angestellte ohne Entscheidungsgewalt über die Inhalte der Filme entlassen werden. Die wirklichen Verantwortlichen wie „Batman V Superman“-Regisseur Zack Snyder würden hingegen nicht bestraft werden.
Konkret kommt die vermeintliche ehemalige Mitarbeiterin mit folgenden harschen Worten gegenüber Tsujihara auch auf Hoffnungsträgerin „Wonder Woman“ zu sprechen: „Was machst du überhaupt? Ich wünschte, du wärst dazu gewzungen, in einem Auto zu leben, bis du einen Nr.1-Film des Jahres gemacht hast. Vielleicht wäre 'Wonder Woman“ dann nicht so ein Schlamassel. Versuch nicht, dich hinter dem großartigen Trailer zu verstecken. Leute, die daran beteiligt sind, bestätigen bereits, dass es ein weiteres Fiasko ist. Es ist fast schon beeindruckend, wie du weiterhin dieselben Produzenten und Führungskräfte dafür belohnst, dass sie immer wieder die gleichen Fehler machen.“ Den gesamten Brief könnt ihr bei Pajiba.com nachlesen.
Die Ausführungen sind dabei allerdings definitiv mit Vorsicht zu genießen. Noch ist nicht bestätigt, dass es sich bei dem Schreiber oder der Schreiberin tatsächlich um einen/eine Ex-Warner-Mitarbeiter/in handelt. Und selbst wenn, ist es möglich, dass die betreffende Person lediglich aus persönlichem Ärger zu einem Rundumschlag ausgeholt hat, ohne dass gerade die Aussagen zu „Wonder Woman“ eine wirklich fundierte Grundlage haben. Patty Jenkins, die Regisseurin des kommenden Comic-Actioners hat die entsprechenden Behauptungen via Twitter mittlerweile jedenfalls als kompletten Blödsinn abgetan. Ihr sei demzufolge noch nirgendwo zu Ohren gekommen, dass auch nur irgendetwas an ihrem Film als Fiasko bezeichnet wurde.
Dass hinter den Kulissen der Comic-Adaptionen von Warner und DC nach den jüngsten Enttäuschungen jedoch tatsächlich einiges im Argen liegt und man darum bemüht ist, entsprechende Kurskorrekturen vorzunehmen, ist ein offenes Geheimnis. Ob allerdings „Wonder Woman“ davon betroffen ist, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sicher sagen. Doch selbst wenn es Probleme bei der Produktion geben sollte, haben Jenkins und ihr Team immerhin noch zehn Monate bis zum Kinostart Zeit, um Schadensbegrenzung zu betreiben, denn erst ab dem 15. Juni 2017 können wir uns in den hiesigen Kinos ein eigenes Urteil über das Endergebnis bilden. Ab dem 16. November 2017 gibt es dann mit Zack Snyders Helden-Zusammentreffen „Justice League“ schon die nächste Gelegenheit, DCs Filmuniversum eine weitere Chance zu geben. Noch vor den beiden Blockbustern steht aber erst einmal der deutsche Kinostart von „Suicide Squad“ aus. Ab dem 18. August 2016 geht das Bösewicht-Team um Margot Robbie und Will Smith auf Selbstmordmission.