Als Autorin Donna Tartt 2014 die Filmrechte an ihrem Weltbestseller „Der Distelfink“ veräußerte, zeigte sie sich noch skeptisch, ob am Ende wirklich eine Kinoadaption stehen werde. Der Roman, für den die Autorin mit dem Pulitzer-Preis, dem Oscar der Buchbranche, ausgezeichnet wurde, ist schließlich so umfangreich, dass die Handlung einen einzelnen Film sprengen könnte. Sie könne sich daher auch eine Umsetzung als Mini-Serie vorstellen. Doch nun hat man einen Weg gefunden, den Stoff in einem Kinofilm unterzubringen.
Autor Peter Straughan („Dame, König, As, Spion“) hat das Skript geschrieben. Produzent Brett Ratner, der in den vergangenen Jahren Projekte wie „The Revenant“ und „Black Mass“ vorantrieb, lobte Straughans Drehbuch sogar als eines der besten, das er seit Jahren gelesen habe. Und nun haben Ratner und das mit ihm erneut zusammenarbeitende Studio Warner wohl auch einen Regisseur gefunden: John Crowley, der zuletzt „Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten“ inszenierte, soll laut dem Hollywood Reporter die Adaption übernehmen.
Im Mittelpunkt von „Der Distelfink“ steht der Amerikaner Theo Decker. Mit Mitte 20 sitzt er in Amsterdam in einem Hotelzimmer. Drogen vernebeln seinen ohnehin schon von Panik ergriffenen Verstand. Er hat einen Menschen getötet. Alles fing an, als er im Alter von 13 Jahren mit seiner Mutter in New York in einem Museum war, als auf dieses ein Terroranschlag verübt wurde. Theos Mutter starb, während ihm Carel Fabritius‘ berühmtes Gemälde „Der Distelfink“ in die Hände fiel. Dieser unbezahlbare, nun als zerstört geltende Kunstschatz begleitet ihn von nun an auf einer Odyssee, die ihn in verschiedenste Kreise, sowohl in der Kunstszene als auch in der kriminellen Unterwelt, führt. Dabei trifft er auch immer wieder auf die faszinierende Pippa, deren Schönheit er erstmals bewunderte, als im Museum die Bombe hochging...
Laut den Informationen des Hollywood Reporters sollen im Herbst 2016 die Castings für die Rollen beginnen. Es ist dabei davon auszugehen, dass die Hauptrollen Theo und Pippa von jeweils zwei Schauspielern in unterschiedlichen Altersstufen verkörpert werden. Daneben dürfte das Projekt auch viele Hollywood-Hochkaräter anziehen, gibt es doch zahlreiche Nebenfiguren, die in der Vorlage genug Charakterisierung und Raum haben, damit sich ein Darsteller in einer Verfilmung profilieren kann. Dazu dürfte das nach den bisherigen Informationen hochkarätige Projekt für eine gewichtige Rolle in der Oscar-Saison eingeplant sein – in welcher genau, ist aber noch nicht bekannt, denn noch gibt es keine Informationen zu einem möglichen Veröffentlichungsdatum.