Ai Weiwei ist vor allem für seine Konzeptkunst und seine Bildhauerarbeiten bekannt, die sich vor allem sehr kritisch mit dem chinesischen Regie auseinandersetzen, was ihm in seiner Heimat schon reichlich Ärger (u. a. Haftstrafen) einbrachte und es ihm eine Zeit lang unmöglich machte, das Land zu verlassen. Doch auch als Filmemacher hat er schon ein wenig gearbeitet, so erschuf er zwischen 2003 und 2005 Filmkunst über den Verkehr in Peking. Mit seinem neuesten Film widmet er sich aber einem gänzlich anderen Thema.
Der Künstler lebt seit mehreren Monaten in Griechenland, wo er in Flüchtlingscamps mitarbeitet und zudem einen Film dreht. So berichtete er nun, dass er zahlreiche Aufnahmen von in Booten ankommenden Flüchtlingen und Interviews mit den in den Camps lebenden Menschen beisammen hat. „Wir haben bereits über 600 Stunden gedreht, ich habe hunderte Interviews geführt“, berichtete er laut dem britischen Independent nun über sein aktuelles Filmprojekt.
Auf seinen noch unbetitelten Film müssen wir aber noch bis 2017 warten. Er will noch weiter drehen, zudem geht er davon aus, dass der finale Schnittprozess rund sechs Monate in Anspruch nehmen wird. Der Film wird nicht Weiweis erste Arbeit, mit der er sich für die Rechte von Flüchtlingen einsetzt. Im Februar 2016 erinnerte er mit einer Installation aus Schwimmwesten am Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt an das Schicksal jener Flüchtlinge, die auf ihrem Weg nach Europa ertrunken sind.
Über Ai Weiweis Kampf gegen die chinesische Justiz und seine fortgesetzten Kunstaktionen trotz zwischenzeitlicher Inhaftierung und Hausarrest entstand vor wenigen Jahren der Dokumentarfilm „Ai Weiwei – The Fake Case“, der 2014 auch in den deutschen Kinos lief.