Platz 51: „Blade Runner“
(Ridley Scott, USA 1982)
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet.“ "Blade Runner", verfilmt nach Philip K. Dicks „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“, ist einer der Klassiker des Science-Fiction-Genres schlechthin. Dabei war Ridley Scotts düstere Zukunftsvision, in der Rick Deckard (Harrison Ford) Jagd auf künstliche Menschen (Replikanten) macht, bei ihrer Veröffentlichung vor rund 30 Jahren ein bitterer Flop gewesen. Erst im Verlauf der späten 80er und frühen 90er wurde der enorme Einfluss des stilprägenden Films auf die Entwicklung des Sci-Fi-Genres langsam sicht- und spürbar – etwa darin, dass Scotts enorm atmosphärische Großstadt-Panoramen inzwischen als Blaupause für dystopische Megacities gelten. Ein nicht minder bedeutsamer Aspekt: Die philosophische Komponente der Handlung – also die Frage nach den Kriterien, nach denen ein denkendes und fühlendes Lebewesen zum Menschen erklärt wird – ist vorbildlich in die Dramaturgie eingearbeitet. Nicht zuletzt sind Harrison Ford und sein grandioser Gegenspieler Rutger Hauer hier in absoluter Bestform zu erleben. 1992 erschien eine neue Schnittfassung, konzipiert vom Filmhistoriker Michael Arick und ausgestattet mit einem deutlich offeneren Ende. 2007 veröffentliche Scott selbst dann mit dem „Final Cut“ eine (vorerst) endgültige Fassung – inklusive einer viel diskutierten Einhorn-Traumsequenz.