Platz 49: „American Beauty“
(Sam Mendes, USA 1999)
Der gewaltige Einfluss der amerikanischen Kultur und des „American Dream“ überall in der Welt lässt sich kaum bestreiten. Umgekehrt ist es jedoch häufig die Perspektive von außen, die deren Schattenseiten beleuchtet und Scheinheiligkeit entlarvt. So auch im Fall von „American Beauty“: Zwar ist Alan Ball, der Autor des brillanten Drehbuchs, selbst Amerikaner, doch inszeniert wurde das mit fünf Oscars ausgezeichnete Drama von dem Briten Sam Mendes. Und der trifft genau den richtigen Ton zwischen bissigem Humor und Tragik, Zynismus und schwieriger Materie. Schonungslos seziert Mendes das Vorstadtleben in den USA und schreckt auch vor den Abgründen nicht zurück, die sich dort auftun. Wieviele Filme thematisieren beispielsweise die Beziehung eines Familienvaters zu einer jugendlichen Schülerin, ohne gleich den moralischen Zeigefinger zu erheben? Nicht zuletzt ist es aber auch das Verdienst der Darsteller, dass „American Beauty“ so eine eindringliche und überwältigende Erfahrung ist. Kevin Spacey ist wie eigentlich immer großartig, doch auch alle anderen Schauspieler – wie etwa der damalige Newcomer Wes Bentley – zeigen grandiose Leistungen.