Für Joss Whedon war es erklärtermaßen ziemlich kräftezehrend, „Avengers 2: Age Of Ultron“ zu verwirklichen – so viele Helden waren zu berücksichtigen, so viel gab es mit Produzent und Koordinator Kevin Feige zu diskutieren. Die Aufgabe, vor der die „Captain America 2+3“-Regisseure Joe Russo und Anthony Russo stehen, ist noch größer: 2018 und 2019 sollen sie „Avengers: Infinity War“ in zwei Teilen in die Kinos bringen, mit noch mehr Helden aus dem Erzähluniversum von Iron Man (Robert Downey Jr.), Thor (Chris Hemsworth) und ihren Mitstreitern – zu denen mittlerweile auch „Daredevil“ (Charlie Cox) und „Jessica Jones“ (Krysten Ritter) gehören und zu denen in weiteren eigenen Netflix-Serien noch „Luke Cage“ (Mike Colter ) und „Iron Fist“ stoßen. Werden wir diese Serien-Kollegen im „Infinity War“ ebenfalls gegen Obermotz Thanos (Josh Brolin) kämpfen sehen? Anthony Russo dämpfte auf der Comic-Con in Brasilien die Erwartungen (Quelle: Super Interessante via Collider):
„Es ist kompliziert. Es braucht viel Kontrolle und Fokus, was den Verlauf der Geschichte angeht. Die MCU-Filme werden von einer Gruppe unter Kevin Feige überwacht, sie funktionieren als Einheit. Andere Produkte, auch die von Marvel, werden von anderen überwacht. Ein Crossover ist möglich, aber noch komplizierter. Es ist ähnlich wie das Problem, dass Fox die Rechte an einigen von Marvels beliebtesten Figuren hält und Sony die von anderen hat, nur auf einer kleineren Ebene. Als Geschichtenerzähler haben wir nur die Kontrolle darüber, was in Filmen des Marvel Cinematic Universe passiert. Aber alles ist möglich, ‚Spider-Man‘ wurde möglich!“
Anthony Russo spielt darauf an, dass Fox die Filmrechte an den „X-Men“ besitzt und Sony die an „Spider-Man“, was ein Kino-Treffen mit Iron Man & Co. schwierig macht – nur wäre die Integration von Daredevil und Jessica Jones in „Infinity War“ kein rechtliches, wohl aber ein organisatorisches und kreatives Problem, weil die von Netflix bekannten Figuren von anderen Produzenten überwacht werden als die im selben Film/Serien-Erzähluniversum existenten Avengers.
Dennoch: Ausgeschlossen ist es nicht, dass wir z. B. Jessica Jones auch in „Avengers: Infinity War“ mit schlechter Laune und viel Alk im Blut auf Gegner einkloppen sehen. Ihre Netflix-Serie ist ab November 2015 verfügbar.