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    Boykottaufrufen zum Trotz: Michael Moore solidarisiert sich mit Quentin Tarantino

    Quentin Tarantino erntete für seine Teilnahme an einer Demonstration gegen Polizeigewalt große Kritik, inklusive Boykottforderungen. Doch Michael Moore steht seinem Kollegen bei und ruft dazu auf, ihn zu unterstützen.

    TFM Distribution

    Am 24. Oktober 2015 nahm Quentin Tarantino in New York an einer Demonstration gegen Polizeigewalt teil. In jüngerer Vergangenheit mehrten sich Medienberichte über Fälle, in denen weiße Polizisten brutal gegen schwarze US-Bürger vorgingen – mit teils tödlichen Folgen. „Ich bin ein Mensch mit einem Gewissen. Und wenn man glaubt, dass Morde passieren, dann muss man dagegen protestieren. Ich bin hier, um deutlich zu machen, dass ich auf Seiten der Ermordeten stehe“, erklärte der Filmemacher seine Beteiligung an den Protesten. Dass Tarantino explizit von Mord sprach, brachte ihm Kritik von mehreren US-Polizeiorganisationen ein, die einen Boykott seiner Filme unterstützen. Zumal erst kürzlich ein New Yorker Polizist im Dienst getötet wurde.

    Wenig später soll Produzent Harvey Weinstein, ein langjähriger Weggefährte Tarantinos, eine öffentliche Entschuldigung vom Regisseur eingefordert haben – wohl in Sorge um die Zuschauerzahlen von „The Hateful Eight“, der in den USA am 25. Dezember 2015 startet. Sogar Tarantinos Vater übte Kritik: Sein Sohn liege völlig falsch damit, Polizisten als Mörder zu bezeichnen. Unterstützung bekam der Regisseur, der inzwischen auf die Kritik reagiert hat, hingegen von „Django Unchained“-Hauptdarsteller Jamie Foxx. Und nun drückte auch Michael Moore, der für die kontroversen Dokumentationen „Bowling For Columbine“ und „Fahrenheit 9/11 verantwortlich zeichnet, via Instagram seine Solidarität aus (der Account ist nicht verifiziert, aber mutmaßlich steckt der echte Moore dahinter):

    Quentin Tarantino, a brave and good American, standing with families who've lost loved ones to police violence. Now certain police, the same ones who defend the cops who've killed unarmed innocent black citizens, are out to get Tarantino. They've called for a boycott of his movies. Really? I think just the opposite. I think millions of us not only stand with Tarantino, we're going to make sure we go see his next movie! Who's with me? Stay strong Quentin. They're just frightened and in shock that a well-known and respected white guy would dare to speak out.

    Ein von Michael Moore (@michaelfmoore) gepostetes Foto am

    Quentin Tarantino, ein mutiger und guter Amerikaner, steht hinter Familien, die aufgrund von Polizeigewalt geliebte Menschen verloren haben. Jetzt machen dieselben Polizisten, die diejenigen Cops verteidigten, die unbewaffnete, unschuldige schwarze Bürger umbrachten, Stimmung gegen Tarantino.“ Weiter glaubt Moore, der Boykottaufruf werde seine Wirkung verfehlen und sogar das Gegenteil bewirken. Er ruft seine Fans dazu auf, sich den kommenden Film des Kultregisseurs anzusehen: „Bleib stark, Quentin. Sie fürchten sich nur und sind schockiert darüber, dass ein bekannter und angesehener Weißer es wagt, den Mund aufzumachen.“

    Quentin Tarantinos kommender Film, der Western „The Hateful Eight“, startet am 28. Januar 2016 in unseren Kinos.

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