Marvel-Filmchef Kevin Feige hat eine Stufe auf der Karriereleiter nach oben kommen. Kürzlich wurde ihm sein Wunsch erfüllt, dass er nicht mehr dem eigenwilligen Marvel-Chef Ike Perlmutter untersteht. Stattdessen ist er nun direkt Disney-Chef Alan Horn unterstellt. Diesen Machtzugewinn hat Feige scheinbar gleich genutzt.
Wie Birth.Movies.Death und Heroich Hollywood berichten, wurde das sogenannte Kreativ-Komitee aufgelöst. Dieses wurde einst von Ike Perlmutter ins Leben gerufen und hatte die Aufgabe, bei den Marvel-Filmen beratend zur Seite zu stehen. Dem Komitee gehörten der Perlmutter-Vertraute Alan Fine, Comic-Autor Brian Michael Bendis, Dan Buckley von Marvel-Comics und der frühere Marvel-Chefredakteur Joe Quesada an.
Die tägliche Arbeit des Komitees ging weit über die ursprünglich angedachte Beratungsfunktion hinaus. Immer wieder seien Drehbücher durch das Komitee geändert worden. Mit ihren zahlreichen Anmerkungen, Hinweisen und Erklärungswünschen sei über die Jahre der ein oder andere Filmemacher in die Verzweiflung getrieben worden. Prominentestes Opfer ist wohl Edgar Wright, der mit dem Komitee so oft aneinander geriet, bis er schließlich den Regieposten bei „Ant-Man“ hinwarf.
Ohne diese zusätzliche Einflussnahme von einem wohl hin und wieder vor allem in Detailfragen auch ziemlich besserwisserischen Komitee dürfte auf jeden Fall die Rolle der Drehbuchautoren und Regisseure bei den einzelnen Marvel-Filmen noch einmal an Bedeutung gewinnen. Vor allem steigert aber natürlich Kevin Feige noch einmal weiter seine Macht. Er ist mit seinem Team um seinen Vize-Präsidenten Louis D'Esposito nun der alleinige Ansprechpartner für die Regisseure. Er ist nun endgültig der Marvel-Chef in Sachen Kino, als den ihn die Öffentlichkeit schon lange wahrnimmt.
Der nächste Marvel-Film, der in die Kinos kommt, ist „Captain America 3: Civil War“, der noch unter der alten Rangordnung entwickelt wurde. Eine erste Änderung werden wir dann noch nicht im Film aber daneben schon bemerken. Marvel kündigte bereits an, zu „Civil War“ auch viel Black-Widow-Merchandise zu veröffentlichen. Bei „Avengers 2: Age Of Ultron“ erntete der Comic-Konzern reichlich Kritik, dass die Heldin im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen beim Spielzeug unterrepräsentiert sei. Der Grund damals wohl: Feige Ex-Boss Perlmutter verhinderte angeblich „Black Widow“-Spielzeug, weil er nicht an die Verkaufszahlen glaubte…