Nicht die bisher oft als Favoriten gehandelten "Birdman" und "Boyhood", sondern "A Most Violent Year" ist der große Gewinner bei den Preisen des National Board of Review. Neben der Auszeichnung in der Kategorie Bester Film gab es auch Preise für die Schauspieler Oscar Isaac und Jessica Chastain. "Star Wars 7"-Star Isaac teilt sich allerdings seinen Preis mit "Birdman"-Hauptdarsteller Michael Keaton. "Birdman" und "Boyhood" sind unter den zehn besten Filmen, während Clint Eastwood für "American Sniper" als Bester Regisseur ausgezeichnet wurde.
Das National Board of Review ist ein New Yorker Gruppierung, der zahlreiche Filmemacher und Filmwissenschaftler angehören. Die Gruppe ist bekannt, meist etwas "outside the box" zu denken, so dass es auch in den vergangenen Jahren keine Übereinstimmungen mit dem Gewinnerfilm bei den Oscars gab (zum letzten Mal war dies 2008 bei "Slumdog Millionär" der Fall). Allerdings gilt auch: Wer beim National Board of Review den Preis für den Besten Film gewinnt, hat auch eine Oscar-Nominierung so gut wie sicher. Über die Preisträger der vergangenen Jahre wie "Her", "Zero Dark Thirty" oder "Hugo Cabret" war seit 2001 jeder NBR-Gewinnerfilm auch bei den Oscars in der Hauptkategorie nominiert.
Eine für die Macher von "A Most Violent Year" um Regisseur J.C. Chandor ("All is Lost") erfreuliche Statistik, nachdem diese ihre Oscar-Chancen schon schwinden sahen, weil Hauptdarstellerin Jessica Chastain im Rahmen ihres "Interstellar"-Vertrags die Teilnahme an der entsprechenden Kampagne für längere Zeit verboten wurde. In "A Most Violent Year" geht es um ein Immigrantenehepaar, das 1981 in New York versucht, Geschäfte zu machen und dabei Probleme mit der organisierten Kriminalität und Korruption bekommen. Deutscher Kinostart ist am 19. März 2015.
Nachfolgend die komplette Liste der Gewinner:
Bester Film: A Most Violent Year
Bester Regisseur: Clint Eastwood, American Sniper
Bester Schauspieler: Oscar Isaac, A Most Violent Year & Michael Keaton, Birdman
Bester Schauspielerin: Julianne Moore, Still Alice
Bester Nebendarsteller: Edward Norton, Birdman
Beste Nebendarstellerin: Jessica Chastain, A Most Violent Year
Bestes Originaldrehbuch: Phil Lord & Christopher Miller, The Lego Movie
Bestes adaptiertes Drehbuch: Paul Thomas Anderson, Inherent Vice
Bester Animationsfilm: Drachenzähmen leicht gemacht 2
Breakthrough Performance: Jack O’Connell, Mauern der Gewalt & Unbroken
Bestes Regiedebüt: Gillian Robespierre, Obvious Child
Bester fremdsprachiger Film: Wild Tales
Beste Dokumentation: Life Itself
William K. Everson Film History Award: Scott Eyman
Bestes Darsteller-Ensemble: Herz aus Stahl
Spotlight Award: Chris Rock für Regie, Drehbuch und Hauptrolle in "Top Five”
NBR Freedom of Expression Award: Rosewater
NBR Freedom of Expression Award: Selma
Die zehn besten Filme:
Inherent Vice
The Lego Movie
Die fünf besten fremdsprachigen Filme:
Force Majeure
Get: Der Prozess der Vivian Amsalem
Leviathan
Zwei Tage, eine NAcht
We Are the Best!
Die fünf besten Dokumentationen:
Art and Craft
Jodorowsky’s Dune
Keep On Keepin’ On
The Kill Team
Last Days in Vietnam
Die zehn besten Independentfilme:
Blue Ruin
Locke
A Most Wanted Man
Mr. Turner
Obvious Child
The Skeleton Twins
Snowpiercer
Stand Clear of the Closing Doors
Starred Up
Still Alice