"Wild Tales" ist ein Episodenfilm, bestehend aus sechs Geschichten, die zwar inhaltlich nicht zusammenhängen, thematisch aber trotzdem verknüpft sind. In "Pasternak" entdecken die Reisenden in einem Flugzeug, dass alle denselben gescheiterten Musiker kennen. In der zweiten Episode "Die Ratten" muss sich eine Kellnerin (Julieta Zylberberg) mit einem Mann aus ihrer Vergangenheit (Cesar Bordon) auseinandersetzen, der ihre Eltern in den Ruin trieb. In "Straße zur Hölle" sorgt ein aggressiver, mitten im Nirgendwo ausgetragener Zweikampf für Blutvergießen. In "Bombita" setzt sich der gleichnamige Held (Ricardo Darin) mit unorthodoxen Mitteln gegen Abschleppwagen und Strafzettel zur Wehr. In der vorletzten Episode "Die Rechnung" geht es um die schmutzigen Einzelheiten einer Fahrerflucht. Und in "Bis dass der Tod uns scheidet" findet eine frischgebackene Braut (Érica Rivas) heraus, dass ihr Angetrauter (Diego Gentile) sie betrogen hat. Ihre Entrüstung darüber bringt so manchen Hochzeitsgast ins Krankenhaus…
Der Wutbürger ist eigentlich ein Deutscher, vielleicht sogar ein Schwabe. Ein nicht korrekt postierter Gartenzwerg, ein aus dem Fenster heraus beobachteter Falschparker oder ein störendes Bauprojekt (generell eine feine Sache, aber bitte nicht vor der eigenen Haustür), können einen Spießer zur Weißglut treiben. Doch auch andernorts gibt es diese Spezies Mensch – allerdings meist unter anderen Vorzeichen. In Argentinien zum Beispiel, einem Land, das chronisch unter Chaos, Korruption und Staatswillkür leidet, staut sich so einiges an gerechtem Zorn an. Das kollektive Gefühl von Machtlosigkeit kulminiert in Damián Szifrons tiefschwarzer Farce „Wild Tales – Jeder dreht mal durch!“ in einer Eruption der Gewalt. Seine sechs nicht miteinander verbundenen Geschichten dürfen als galliger Kommentar zum Zustand der argentinischen Gesellschaft verstanden werden: ein außergewöhnlicher Film, in dem tu
Damián Szifron bringt mit „Wild Tales - Jeder dreht mal durch!“ einen Episodenfilm ins Kino. Das Drehbuch schrieb er selbst.
Der argentinische Regisseur serviert sechs Episoden, die das Thema Rache zum Inhalt haben. Von geplanter Vergeltung bis zum ausufernden Affekt bedient Szifron die Zuschauer mit Storys ohne gegenseitigen Bezug in der Handlung. Die unterschiedlich langen Geschichten haben neben der Leitidee inszenatorisch einiges ...
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Rüdiger Wolff
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4,5
Veröffentlicht am 13. Januar 2015
Wie das Leben manchmal so spielt! Man kommt in eine Extremsituation, und schon geht das Temperament mit einem durch - oder nicht? Hier werden in einigen Episoden Menschen gezeigt, die zunächst einmal was ganz Alltägliches erleben - dann aber nimmt die Sache Fahrt auf und entwickelt sich immer extremer. Die Ergebnisse sind verblüffend und sehenswert, jedoch nicht immer zur Nachahmung zu empfehlen. Wenigstens nicht alle. Jenseits von Moral und ...
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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 7. Juni 2021
Der junge argentinische Regisseur Damian Szifron hat sechs eigenständige Episoden zu einem Film zusammengefasst, die alle so zwischen hervorragend und ausgezeichnet rangieren. Dabei geht er keineswegs zimperlich mit seinen Figuren um. Es geht um Rache, Kräftevergleich, Gewalttaten, Bestechungen und eine chaotische Hochzeit. Manche Szenen bieten Unglaubliches wie eine Kühlerhaube als Toilette oder der Vollzug der Hochzeitsnacht nach Streit und ...
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Murat G.
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5,0
Veröffentlicht am 3. August 2017
Es ist einfach ein hervorragendes 5 Gänge Menü mit aussergewöhnlich leckeren Nachgeschmack. Kann nur weiter empfehlen